Die Arbeit machte das Training schwer, wegen Corona waren die Schwimmbäder geschlossen – Triathlon mit dem Alltag unter einen Hut zu bekommen, stellte sich 2020 als äußerst schwierig dar für Robin Willemsen. „Dadurch kam es dann natürlich zu Leistungsdefizite gegenüber denen, die an Leistungsstützpunkten regelmäßig trainieren konnten“, erklärt der Sportler vom RSC Stadtlohn.
Robin Willemsen traf also eine Entscheidung: „Dann kam der Zeitpunkt, an dem man sagt, jetzt ist auch gut gewesen.“ 2021 entschied er sich dazu, einfach etwas Rad zu fahren, ohne an Wettbewerben teilzunehmen. Im folgenden Jahr kam dann die spontane Idee: „Kannst ja mal Nachtuhlenrennen fahren.“
Nachtuhlenrennen bringt Lizenz
Um sich auf das Stadtlohner Traditionsrennen einzustimmen, fuhr er in Steinfurt und Bocholt als Vorbereitung, um dann beim Nachtuhlenrennen dabei zu sein. „Das lief ganz gut und dann hat mich das Leeze-Team (Leeze Factory Racing aus Havixbeck) gefragt, ob ich für sie mehr Rennen fahren möchte“, erinnert sich der ehemalige Triathlet.
Bedeutet: Die Saison 2023 ist das erste Jahr, in dem Robin Willemsen richtig als Lizenz-Fahrer an den Start geht. Und es lief von Beginn an richtig gut. Gleich im ersten Rennen beim Herforder Frühjahrspreis sicherte er sich den Sieg. Es folgten noch drei weitere Podestplätze und einige Top-Platzierungen mehr. Bis zum 20. Mai fuhr er noch die Amateurrennen, ist durch eine Ergebnisse nun bereits in die Elite aufgestiegen. Auch dort gab es schon erste starke Ergebnisse.
Überraschend erfolgreich
Damit, dass es so gut laufen würde, hatte der Sportler bei seinem Wechsel zu Radsport gar nicht gerechnet „Ich wusste ja nicht, was mich erwartet. Ich wusste nur, dass es von der Leistung im Triathlon wohl passt. Aber ich hatte keine Ahnung, wie man im Feld fährt oder welche Taktiken man angeht“, erklärt er. Doch schon nach kurzer Zeit hatte Robin Willemsen den Dreh offenbar raus.
Ein Hobby, das ihm dabei geholfen hat, so schnell reinzukommen, ist das Motorradfahren. Dadurch hatte er bei den vielen Kurven, die er vom Triathlon so nicht kannte, schnell keine Probleme mehr. Bei einem anderen Aspekt des Radsports bringt ihm seine Vorerfahrung sogar Vorteile: „Ich kann relativ lange gleichmäßig hohe Leistungen fahren“, erklärt er.
„Ging immer nur um Spaß“
Nach kurzer Zeit schon so eine erfolgreiche Saison, da müssen die Ziele doch hoch sein, oder? „Ich möchte einfach Spaß haben“, sagt Robin Willemsen mit einem breiten Grinsen im Gesicht und ergänzt: „Das ging immer nur darum.“
Auch am Nachtuhlenrennen in diesem Jahr am 30. Juni nimmt der Fahrer teil. Große Zeit sich vorzubereiten hat er allerdings nicht. Statt Training steht für Robin Willemsen Arbeit an – es geht auf Montage in die Schweiz. „An dem Freitag werden wir dann sehen, was passiert“, sagt er lachend und fügt an: „Aber die paar Tage Rad fahren oder nicht machen den Braten auch nicht fett.“