Ralf Wienand fährt zur Weltmeisterschaft Stadtlohner auf dem Gravelbike erfolgreich

Ralf Wienand fährt zur Weltmeisterschaft
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Ralf Wienand vom RSC Stadtlohn hat sich bei einem herausfordernden Rennen in Blavandshuk, Dänemark, die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Belgien gesichert. Trotz herausfordernder Umstände sicherte er sich den elften Platz in seiner Altersklasse und löste damit das Ticket für die WM.

Der Kurs in Blavandshuk war fast komplett flach, stellte jedoch durch mehrere „Natur-Segmente“ nach den Regenfällen der vorherigen Tage auch die Profis vor erhebliche Herausforderungen. Die Strecke führte teilweise über einen Truppenübungsplatz des dänischen Militärs und bestand größtenteils aus feinen Schotterstraßen mit zahlreichen tiefen Pfützen. Eine Runde war 38,3 Kilometer lang und insgesamt mussten vier Runden (156 km) gefahren werden.

Wienand startete im letzten Startblock der Langstrecke zusammen mit allen Fahrern der Altersklasse 55 bis 59 Jahre. Bereits nach fünf Kilometern hatte sein Vereinskollege Thomas Bennemann Pech: Ein Felgenbruch zwang ihn zur Aufgabe. Nach etwa zehn Kilometern erfolgte die erste Attacke, die der RSC-Fahrer direkt kontern konnte. Er setzte sich mit vier weiteren Fahrern vom Feld ab und fuhr schnell einen größeren Vorsprung heraus.

Im letzten Drittel der ersten Runde begannen die „Natur-Segmente“ - unbefestigte Ackerwege, die durch die Nässe zu Schlammpisten geworden waren. Viele Fahrer wurden hier Opfer von Fahrfehlern und Stürzen.

Entkräftet und enttäuscht

Als Wienand eine langsamere Gruppe von Fahrern einer jüngeren Altersklasse einholte, gab es einen Sturz, in den auch er verwickelt wurde. Allerdings konnte er schnell wieder aufstehen, den Lenker richten und weiterfahren. Nach knapp drei Kilometern hatte er seine Fluchtgefährten wieder eingeholt und sie meisterten den Rest der ersten Runde problemlos.

Bei Kilometer 50 erwischte auch ihn das Material-Pech: Ein Vorderrad-Platten zwang Wienand zu einer Reparatur und er musste die Gruppe ziehen lassen. Wieder auf dem Rad wusste er nicht, auf welchem Platz er lag und vermutete, weit im Rückstand zu sein. Die nächsten 25 Kilometer fuhr er viel zu schnell, was sich in den letzten beiden Runden mit Krämpfen in beiden Beinen rächte.

Völlig entkräftet und enttäuscht erreichte er schließlich das Ziel und dachte, durch den Defekt die Qualifikationsnorm nicht geschafft zu haben.

Überraschung im Ziel

Umso größer war die Überraschung, als er nach dem Duschen in den Ergebnislisten das „Q“ für Qualified neben seinem Namen sah. Der elfte Platz reichte aus, um unter den geforderten Top 25 Prozent der Altersklasse zu landen und damit ist die Qualifikation für die WM in Belgien gesichert. Die dritten Gravel-Weltmeisterschaften finden erstmals im Nachbarland statt. Am 5. und 6. Oktober kämpfen sowohl Profis als auch Amateur- und Hobbyfahrer in den Altersklassen in der Region Vlaams Brabant um den Titel.

Das lokale Radsport-Highlight findet in vier Wochen statt. Am 5. Juli richtet der RSC Stadtlohn wieder das traditionsreiche Nachtuhlenrennen aus, an dem auch Ralf Wienand teilnimmt.