Dieser Erfolg kam sehr überraschend. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring fuhr das Team Adrenalin Motorsport in der BMW M240er Klasse auf Platz eins und zwei ein. Während die Sieger schon reichlich Erfahrung mitbrachten, saßen im zweiten Wagen gleich vier Rookies – unter anderem auch der Südlohner Marco Büsker.
Dem 20-Jährigen fällt es noch immer schwer, seinen Weg in den Motorsport zu beschreiben. „Ich bin da mehr oder weniger reingestolpert“, sagt er. Nachdem Marco Büsker seinen Führerschein gemacht hatte, schickte ihn sein Vater Kalle Büsker lieber noch mal zu einem Sicherheitstraining. „Ich dachte, der muss in professionelle Hände“, sagt Kalle Büsker lachend und ergänzt: „Marco hat echt einen Bleifuß.“
Kein Kart, nur Playstation
Bei diesem Sicherheitstraining zeigte sich, dass Marco Büsker ein Talent zu haben scheint. Eine Person des Rennteams Schnitzelalm Racing aus Niederzissen in Rheinland-Pfalz stand zeitgleich am Gelände und lud ihn zu einem Probetraining ein. „Die wollten sehen, wie ich mit einem Rennauto umgehen kann“, erklärt der junge Fahrer.
Er wusste offensichtlich zu überzeugen. Plötzlich war er Teil des Teams für die Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS). Woher das Talent kommt? „Keine Ahnung. Ich bin nie Kart gefahren, hatte früher nur ein Lenkrad für die Playstation“, mutmaßt er.
Im gesamten Jahr 2022 fuhr er für Schnitzelalm Racing die NLS. Bei seinen ersten Rennen fiel es ihm schwer, das Geschehen zu realisieren: „Wir waren früher oft an Rennstrecken, aber ich hätte mir nie vorstellen können, selber mal da drin zu sitzen.“ Schon damals stand er kurz vor seinem ersten Einsatz beim 24-Stunden-Rennen. „Aber da hatten wir vorher einen Unfall“, erinnert er sich an seinen Fast-Einsatz.
Vier Rookies für Platz zwei
Anders lief es dann in diesem Jahr. Vor der Saison wechselte er zu Adrenalin Motorsport, einem der erfolgreichsten Teams im deutschen Langstreckenmotorsport, fuhr zusammen mit Aaron Wenisch, Marvin Marino und Michel Albers das Tagesrennen – alles ebenfalls Rookies. Nie zuvor habe Teamchef Mathias Unger vier Neulingen zusammen fahren lassen, erzählt Kalle Büsker.
Als schnellster Fahrer des Teams bekam Marco Büsker die Aufgabe, den Start zu fahren. „Erst hat sich alles ein bisschen bekannt angefühlt vom letzten Jahr. Ich habe erst beim Start realisiert, dass es jetzt wirklich los geht“, erklärt der Fahrer und ergänzt: „Das war bisher das Highlight meiner Karriere.“
Als Krönung fuhr er mit seinem Team auch nicht nur einfach mit, sondern spielte auch eine Rolle im Kampf um den Sieg. Am Ende sprang Platz zwei heraus. „Es ist ein gutes Gefühl, die Meinung der anderen zu widerlegen.“