Abgesehen von zwei Jahren beim FC Vreden verbrachte Michael Wißing seine gesamte fußballerische Laufbahn bei der SpVgg Vreden. Im Sommer steht für den Defensivspieler nun aber der Abgang an. Der Grund liegt in der Zeit.
Der 30-Jährige wechselt nach der laufenden Spielzeit zum aktuellen A-Ligisten VfL Ramsdorf, der in der Vorsaison gemeinsam mit der SpVgg Vreden II aus der Bezirksliga abgestiegen war. „Ich wohne in Gescher. Von mir aus brauche ich nur zehn Minuten bis zum Platz“, erklärt Wißing.
Doch der Fahrtweg alleine ist nicht der Grund für den Wechsel. Vielmehr geht es darum, wie Wißing die gewonnene Zeit nutzen kann. Neben seinem Job macht der Spieler der SpVgg nämlich eine Weiterbildung. „Bald kann ich nach der Arbeit dann nach Hause fahren und mich noch zwei bis drei Stunden um die Weiterbildung kümmern“, so Wißing, der auch eine Zeit lang zum Oberligakader der SpVgg gehörte.
Aktuell muss Wißing entweder zweimal täglich von Gescher nach Vreden fahren, wo er auch arbeitet, oder irgendwie die Zeit zwischen Arbeitsende und Trainingsbeginn rumkriegen. Dann entstand der Kontakt zu Daniel Ebbing, dem Trainer des VfL Ramsdorf. „Er ist auch ein guter Kumpel von mir. Ich habe immer noch Spaß am Kicken und will noch nicht aufhören“, sagte Wißing.

„Es ist eine Mannschaft, die Potenzial hat und dann reizt es mich auch, etwas Neues auszuprobieren“, lobt er auch seinen künftigen Verein. Aktuell belegt der VfL Ramsdorf in der Kreisliga A Recklinghausen auf Tabellenplatz vier – neun Punkte hinter Tabellenführer BVH Dorsten.
Leicht fiel Wißing die Entscheidung aber trotzdem nicht. „Ich musste lange überlegen. Ich bin mit dem Verein und den Leuten hier eng verbunden“, erklärt er. In der laufenden Spielzeit möchte Michael Wißing mit der SpVgg Vreden II in der Kreisliga A noch eine bessere Leistung zeigen als in der ersten Saisonhälfte, die die Truppe auf Platz 13 beendete.
SpVgg Vreden II mit Potenzial für mehr
„Wir haben das Potenzial, besser dazustehen“, so der linke Außenspieler, der in 15 der bisherigen 17 Saisonspielen zum Einsatz kam und dabei zwei Tore erzielte. „Wir hatten aber auch viele Verletzte. Wir sind eine geschlossene Truppe. Wir wollen und müssen in der Rückrunde mehr Punkte holen“, erklärt er.
Wißing persönlich will in seinem vorerst letzten halben Jahr bei der SpVgg vor allem Spaß haben mit den Jungs. Was gibt es dann nach so vielen Jahren bei der SpVgg zum Ausstand? „Es wird auf jeden Fall ein paar Kisten geben.“
Und auch wenn es im Sommer einen Abschied gibt, sieht sich Wißing auch in Zukunft wieder in Blau-Gelb. „Ich habe immer gesagt, ich werde meine Laufbahn bei der SpVgg beenden. Man sieht sich also auf jeden Fall wieder.“