Die Meisterschaftsaspiranten Sportfreunde Merfeld , Vorwärts Epe und SuS Stadtlohn lösten ihre Aufgaben und fuhren drei Punkte ein. Deren zwei ließ der SC Reken gegen die SG Coesfeld (0:0) liegen. Im Tabellenkeller zog der VfL Ramsdorf den ASC Schöppingen mit in den Abstiegsmorast.
SV Gescher – SpVgg Vreden II 1:1
Die Zweitvertretung der Spielvereinigung aus Vreden hat sich beim SV Gescher am 27. Spieltag am Ostermontag in der Bezirksliga ein 1:1 (1:0)-Unentschieden erkämpft. „Mit diesem Remis können wir ganz gut leben“, fand Co-Trainer Philipp Severt nach 90 packenden Minuten. „Ich denke, die Zuschauer sind hier auf ihre Kosten gekommen.“
Die Anfangsphase gehörte zunächst eindeutig dem SVG. Erst, als die Blau-Gelben Florian Ploß besser zustellen, der bis dato das Spiel der Hausherren immer wieder gekonnt angekurbelt hatte, fanden auch die Gäste besser in die Begegnung. Vreden II ging sogar in Führung. Denn in der 38. Minute spielte Timo Depenbrock einen Freistoß an den ersten Pfosten, wo Spielertrainer Markus Krüchting lauerte und das Leder zum 1:0 über die Linie bugsierte.
Im zweiten Abschnitt blieb es lange Zeit eine offene Partie, in der die Vredener sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft waren. Ganz im Gegenteil: Sie hatten sogar eine Viertelstunde vor Schluss die Vorentscheidung durch den eingewechselten Pascal Leifkes auf dem Fuß (74.). Es sollte allerdings die letzte Großchance bleiben für die Gäste. Denn von da an spielte nur noch Gescher. Der Gastgeber drückte jetzt gewaltig, stürzte die Vredener von einer Verlegenheit in die nächste und verdiente sich den 1:1-Ausgleich durch Marco Ostendarp redlich (85.). „Hätte diese Partie noch zehn Minuten länger gedauert, wäre wohl sogar das 1:2 fällig gewesen“, gab auch Severt später zu.
Eintracht Coesfeld – Vorwärts Epe 0:1
Vorwärts Epe bleibt in 2023 nicht nur ungeschlagen. Nein, die Grün-Weißen bauten ihre Siegesserie weiter aus. Seit dem 1:1 im Spitzenspiel gegen SuS Stadtlohn bedeutete das 1:0 (0:0) bei Eintracht Coesfeld bereits abermals den vierten Dreier in Serie – so wie schon vor dem Remis gegen die Stadtlohner. Macht summa summarum 25 von 27 möglichen Punkten und Tabellenplatz zwei mit vier Zählern, aber auch noch einem Match weniger als Spitzenreiter SF Merfeld.
Doch die drei Punkte hingen für die Grün-Weißen am seidenen Faden. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit erlöste Felix Fuchs die Elf vom Wolbertshof mit dem alles entscheidenden Treffer. Eine Ecke von Umut Berke köpfte Fuchs in die Maschen. „Das war aber kein Zufallsprodukt, sondern ein hochverdienter Siegtreffer“, fand nach dem Schlusspfiff Spielertrainer Timo Scherping. Den ersten Abschnitt hatte er noch als ausgeglichen bewertet. „Aber nach der Pause waren wir dann am Drücker und haben auf dieses Tor sicherlich mehr hingearbeitet, als es die Coesfelder getan haben.“
Schon zuvor ergaben sich einige gute Chancen. Etwa Mitte der zweiten Hälfte, als Umut Berke und Kevin Husha gemeinsam aufs gegnerische Tor konterten, aber das Leder nicht unterbrachten. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war Berke dann über die linke Seite Wegbereiter für die nächste Großchance, die dieses Mal Scherping selbst versemmelte. „Eigentlich ein sicheres Tor“, gab sich der Spielertrainer selbstkritisch.
TuS Gahlen – SV Heek 1:2
Als Ismet Talha Kayak doch noch auf 1:2 für die Hausherren verkürzte, waren sieben Minuten Zittern für den SV Heek angesagt. Bangen um die drei Punkte, die beim TuS Gahlen doch für Ruhe in der Tabelle und dem engen Feld im Abstiegskampf sorgen sollten. Sie taten es, weil das Team von Spielertrainer Tim Schücker in Abwesenheit von Rainer Hackenfort die knappe Führung über die Zeit brachte. Zumal der HSV einmal mehr eine seiner großen Stärken in dieser Saison 2022/23 unter Beweis stellte: Heek bleibt eines der gefährlichsten Auswärtsteams der Liga. Im ersten Abschnitt lief es zunächst perfekt für die Gäste. Noch nicht einmal eine Viertelstunde war beim TuS absolviert, da hatte Mika Bömer die Gäste mit 1:0 in Front geschossen. Eine Führung, die bis zum Pausentee Bestand hatte. Die Weichen auf Sieg stellten die Heeker dann schnell nach dem Seitenwechsel. Luka Kösters ließ den SV Heek in der 50. Minute beim 2:0 jubeln und zog mit seinem 18. Saisontreffer damit in der Torjägerliste wieder auf Platz drei gleich mit Aljoscha Kamp vom RSV Borken. Wie wichtig dieses Tor noch werden sollte, zeigte die Schlussphase, als auch Gahlen noch traf.
VfL Ramsdorf – ASC Schöppingen 5:2
Der VfL Ramsdorf hat sich am Ostermontag nicht nur selbst wieder in eine weitaus bessere Ausgangslage in Sachen Klassenerhalt katapultiert. Mit einem 5:2 (2:0)-Kantersieg rissen die Blau-Weißen am Wulfkamp III zudem den ASC Schöppingen mit in den Abstiegskampf. „Offenbar haben einige noch nicht verstanden, was hier auf dem Spiel steht. Wir sind gerade dabei, uns das fantastische Aufstiegsjahr kaputtzumachen“, gab ein enttäuschter Trainer Rafael Figueiredo zu Protokoll.
Dabei profitierten die Hausherren von einem ganz frühen und späten Treffer in der ersten Hälfte, als erst Mika Rotthäuser und später Tim Döking die Schöppinger auf dem völlig falschen Fuß erwischten. Vor allem Rotthäuser avancierte im zweiten Abschnitt langsam, aber sicher zum Matchwinner, als ihm nach einer guten Stunde sogar die 3:0-Führung glückte (66.). Die beantwortete der ASC zwar noch einmal mit dem 1:3 durch Christopher Eifring (79.), aber Rotthäusers dritter Streich an diesem Nachmittag stellte den alten Abstand wieder her. Die Schlussphase blieb turbulent. Nabil El-Haji verkürzte für Schöppingen auf 2:4 (90.), Noah Ebbing machte für Ramsdorf in der Nachspielzeit den Deckel drauf. Und dazwischen kassierte Keeper Jens Kortüm noch den Roten Karton (90.+3) für eine Notbremse.
SV Lippramsdorf – SuS Stadtlohn 3:4
„Wir haben es unnötig spannend gemacht, waren aber in allen Belangen überlegen“, kommentierte Hendrik Maduschka nach dem 4:3 beim SV Lippramsdorf den Sieg seiner Mannschaft. Der SuS Stadtlohn war also beim Abstiegskandidaten noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen, hätte allerdings bereits in der Anfangsphase viel deutlicher als 1:0 vorne liegen können. Die Führung hatte nach einigen guten ersten Aktionen Marvin Robert erzielt (28.). Er selbst, Milan Tendahl oder auch Raphael Busert hatten davor und auch anschließend einige Gelegenheiten.
Der SuS agierte danach nur noch halbherzig – und fing sich noch vor dem Pausentee prompt zwei Gegentore durch Tim Vierhaus (35.) und Art Lushi. Es kam nach dem Seitenwechsel aber noch schlimmer, als der SVL durch Lushi sogar auf 3:1 erhöhte (57.). „Danach war Lippramsdorf allerdings auch stehend k.o.“, sah Maduschka seine Elf nun zur Aufholjagd blasen. Und zwar erfolgreich.
Johan Schlüter war es, der zunächst Stadtlohn auf 2:3 heran brachte, „wenn wohl auch vermeintlich aus einer Abseitsposition“, wie Hendrik Maduschka hinterher zugab. Für Lippramsdorf bedeutete dieser Gegentreffer indes den Anfang vom Ende. Denn Tino Sanele (81.) und Anton Macha (86.) steuerten in einer Phase drückender Überlegenheit die beiden Tore bei, die der SuS noch gebraucht hatte, um die Begegnung erfolgreich, auch hochverdient noch zu drehen. Damit bleibt SuS Stadtlohn Tabellenführer SF Merfeld auf den Fersen.
VfB Alstätte – SF Merfeld 0:2
„Wer weiß, wie diese Begegnung mit dem leider gelbgesperrten Spielertrainer Niklas Hilgemann gelaufen wäre“, schmiss Kollege Dirk Haveloh die rhetorische Frage in den Raum. Denn der VfB Alstätte hatte sich gegen den Tabellenführer teuer verkauft. Die Sportfreunde mussten wirklich alles in die Waagschale werfen, um am Ende das Stadion am Bahnhof als 2:0-Sieger zu verlassen. „Die Jungs sind natürlich niedergeschlagen. Aber betrachten wir es heute als Bonusspiel, das uns leider keinen Bonus gebracht hat“, kommentierte Haveloh den Endstand und blickte schon auf die nächste Aufgabe: „Es ist klar, dass wir beim VfL Ramsdorf nicht verlieren sollten.“
In die erste Hälfte startete der VfB Alstätte gut. Die defensive Ausrichtung funktionierte glänzend, und von den gefährlichen Außenspielern der Gäste, Marc Perick und Tim Göckener, war zunächst nichts zu sehen. Stattdessen hatten die Hausherren die erste richtig gute Gelegenheit, als Miguel Berthues butterweich über den Keeper Christian Hölscher hinweg auf Daniel Busch flankte. Da hatten die ersten Fans schon den Torschrei auf den Lippen, doch das Leder ging über den Querbalken (20.).
Praktisch im Gegenzug hätte es aber ebenso zugunsten der Gäste klingeln können. Zwei Mal rettete VfB-Keeper Daniel Siehoff da in höchster Not, sodass es ohne Tore in die Pause ging, auch weil Tim Göckener einen Freistoß aus 20 Metern nur an den Pfosten setzte (37.).
Die erste Viertelstunde im zweiten Abschnitt gehörte dann erneut den Rot-Weißen, die selbstbewusst gegen den Spitzenreiter zu Werke gingen, um dann doch enttäuscht das 0:1 kassieren zu müssen. „Auch wenn Merfeld im ersten Abschnitt selbst zwei richtig gute Chancen hatte: Da fragt man sich dann doch, warum man auf einmal hinten liegt“, ärgerte sich nicht nur Dirk Haveloh. Merfelds Mathias Küster hatte mit dem Rücken zum Tor eine Flanke verwertet und gegen Siehoffs Laufrichtung aus 16 Metern aus der Luft abgeschlossen (57.).
Entschieden war damit längst noch nichts, zumal der nächste Angriff der Alstätter direkt wieder auf den gegnerischen Kasten rollte. Dieses Mal war Daniel Busch der Vorbereiter, aber Oliver Tenhagen konnte den Pass nicht sauber zum 1:1-Ausgleich verwerten. So lief dem VfB die Zeit davon. Und als er die Räume öffnete und zudem auf Dreierkette umstellte, entschied Jan Tüns mit einem direkten Freistoß sehenswert zum 0:2 die Partie.