Kai Erning von Eintracht Ahaus kehrt mit gemischten Gefühlen nach Stadtlohn zurück

© Sascha Keirat

Kai Erning von Eintracht Ahaus kehrt mit gemischten Gefühlen nach Stadtlohn zurück

rnLandesliga-Derby

Der Mittelfeldmotor von Eintracht Ahaus, Kai Erning, spielt in der Heimat vor. Fast ein Jahrzehnt lang spielte er für den SuS. Im Interview blickt er auf das Duell der Nachbarn voraus.

Ahaus, Stadtlohn

, 14.11.2018, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als der SuS Stadtlohn und Eintracht Ahaus das letzte Mal gegeneinander um Punkte in der Meisterschaft gespielt haben – übrigens Anfang der 80er-Jahre auch in der Landesliga –, da waren die Spieler, die am Sonntag im Derby auflaufen, noch nicht geboren. Und zwar sämtlich. Es gab zwischenzeitlich Spiele der Eintracht gegen die SuS-Reserve in der Bezirksliga, die jüngsten Kreispokalduelle gegen die Erste aus Stadtlohn datieren aus den Jahren 2006 und 2010. Das war’s an Pflichtspielen. Grund genug, einmal bei einem der Beteiligten die Bedeutung dieses Lokalvergleichs abzufragen. Kai Erning, einstiger Dauerbrenner beim SuS Stadtlohn und heute im dritten Jahr in Diensten der Ahauser, kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Wie ist die Gefühlslage?

Als gebürtiger Stadtlohner und Wahl-Vredener: Wie fühlt sich die Rückkehr in die Heimat an?

Die Gefühle sind in jedem Fall gemischt. Die Zeit beim SuS hat mich schließlich über Jahre geprägt, da ist es schon komisch, nun gegen diesen Verein zu spielen.

Welche Erlebnisse sind besonders hängen geblieben?

Da gibt es einige. Für meine Entwicklung war es wichtig, dass ich immer auf hohem Niveau spielen konnte. Im Einzelnen natürlich die Aufstiege mit der B-Jugend oder in die Oberliga bei den Senioren. Haften bleiben werden immer auch die Westfalenpokalspiele gegen Preußen Münster, zuletzt vor über 5000 Zuschauern. Oder das erste Spiel als A-Junior in der Ersten in Horn, neben Matthias Uphues in der Verteidigung.

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Die Mannschaft des SuS hat seit Ihrem Wechsel ein komplett neues Gesicht erhalten. Bestehen noch Kontakte?

Immer mal wieder, ich wohne aber auch schon einige Jahre in Vreden. Auf die Schnelle fallen mit allein Justus Jaegers und Jens Büsker ein, mit denen ich zusammen kicken durfte. Und Co-Trainer Jens Roßmöller natürlich.

Wie schätzen Sie die Entwicklung in Stadtlohn ein?

Ich hoffe, dass man sich beim SuS die Zeit gibt. Die Jungs können alle kicken, müssen sich aber nun an den Fußball bei den Senioren gewöhnen. Der Sieg zuletzt in Münster hat noch einmal gezeigt, dass die Mannschaft mithalten kann. Wenn sie sich stabilisieren kann, wird sie sich auch in der Landesliga halten

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13 Spielzeiten hat Kai Erning das Trikot des SuS Stadtlohn getragen – zuletzt in der Oberliga.

13 Spielzeiten hat Kai Erning das Trikot des SuS Stadtlohn getragen – zuletzt in der Oberliga. © Johannes Kratz

In Ahaus spielen heute einige ehemalige SuSler. Ist unter diesen das Derby ein besonderes Thema?

Das Derby ist im ganzen Verein Thema, man wird oft drauf angesprochen. Die nötige Anspannung ist im Training spürbar, auf ein Derby ist jeder heiß – ob mit oder ohne Stadtlohner Vergangenheit. Wo gibt es auf diesem Niveau denn noch Derbys?

Die Eintracht hat zuletzt eine Niederlage gegen Roxel eingesteckt. Eine zusätzliche Motivation für das Derby?

Unsere Entwicklung ist grundsätzlich positiv, vor einem Jahr hätten wir die Partie womöglich noch abgeschenkt. Fußballerisch haben wir Qualität, die Niederlagen sind meist selbst verschuldet. So wie am Sonntag. Dass wir in Stadtlohn die drei Punkte wollen, liegt aber allein schon darin begründet, dass absolutes Mittelmaß nicht unser Anspruch sein kann. Und das Tabellenbild ist eng.

Was darf der Fußballfan am Sonntag erwarten?

Zwei Teams, die richtig Bock auf ein Derby haben. Mit hoffentlich vielen Zuschauern. Die mussten ja nicht nur viele Jahre, sondern auch noch die gesamte Hinserie warten.