Johannes Ehning siegt beim Großen Preis der Stadt Borken „Musste volle Lotte gehen“

Von Horst Andresen
Johannes Ehning siegt beim Großen Preis der Stadt Borken
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Hendrik Dowe (Heiden) hatte mit Erfolgspferd Lajacuma im Stechen beim Großen Preis der Stadt Borken mit 37,78 Sekunden über die acht Hindernisse schon eine sehr gute Zeit hingelegt. Doch dann kam der Parforceritt von Johannes Ehning (RFV St. Martin Stadtlohn) mit seinem Holsteiner C-Jay. Und das Paar flog geradezu übers Holz und lag im Ziel um Pferdekopfbreite vorn: 55 Hundertstelsekunden.

Der Borkener in Stadtlohner Diensten reckte jubelnd eine Faust zum Hallendach, nahm den Reiterhelm ab, rauschte lächelnd durch die Halle und bedankte sich mit C-Jay beim Publikum: Gut 1200 Zuschauer bejubelten am Sonntagnachmittag ein hoch spannendes Finale zum Abschluss von vier hochwertigen Reitertagen beim großen Hallenspringturnier des Zucht-, Reit- und Fahrvereins (ZRFV) Borken.

Vermutlich hatte Johannes Ehning in der Abreitehalle zuvor noch einen kleinen, aber entscheidenden Tipp vom amtierenden Deutschen Meister im Springen, Bruder Marcus, erhalten.„Ich wusste, ich musste gegen Hendrik volle Lotte gehen. Die enge Wendung hätte ich fast nicht geschafft. Doch es hat geklappt. Und ich bin froh, diesen Großen Preis gewonnen zu haben.“

Der Holsteiner C-Jay (Jahrgang 2009) sei sein Siegerpferd, mit dem er bereits am Samstag das S*-Springen (1,40 Meter) gewonnen hatte. „C-Jay ist mein Schleifchenpony“, verniedlichte Johannes Ehning den siegreichen Wallach, während Besitzerin Judith Gölkel aus Oeding – und viele andere – freudestrahlend gratulierte.

„Johannes darf das Siegerbierchen ausgeben“

Hendrik Dowe nahm‘s gelassen: „Jetzt darf Johannes das Siegerbierchen ausgeben.“ Hinter dem Dritten Manuel Beeker vom RFV Sögel mit Chacci (0 Fehlerpunkte/38,59 Sekunden) platzierte sich der Heidener mit Askala (0/38,76) zudem auf Rang vier. Und lag mit seinen Toppferden auch in weiteren Prüfungen bei insgesamt fünf S-Springen weit vorne, wie berichtet als Sieger am Freitagabend bei einer Ein-Sterne-S-Prüfung.

Zwölf Reiterpaare hatten das Stechen erreicht. Auch das zeugte von hoher Qualität. Marcus Ehning, an allen vier Tagen mit zahlreichen Pferden am Start, verpasste mit Flower Girl (4/68,02) und Balobets Rose Dree Böken (8/67,78) die Entscheidung zum Großen Preis.

Sportlich sei es für ihn wichtig gewesen, seine Pferde vorzustellen und ihnen Turnieratmosphäre zu vermitteln. „Dabei sein ist alles“, schnitt der Nationalmannschaftsreiter den olympischen Gedanken an vor den Spielen im Sommer in Paris, meinte aber das Turnier in seinem Heimatverein. Und die vielen Fans dankten es ihm, am Wasserschloss Pröbsting zu satteln.