Ob im Tor, im zentralen Mittelfeld, als Innenverteidigerin oder im Sturm – Jacqueline Eckelmann kam im Laufe ihrer aktiven Fußball-Laufbahn schon überall zum Einsatz. Und seit einigen Jahren ist sie auch als Trainerin verschiedener Mädchen- und Damen-Mannschaften aktiv.
Über ihre Mannschaftskameradin Evelyn Nagel, die sie 2015 zur Unterstützung als Trainerin der U13 von Fortuna Gronau aufforderte, kam die Eperanerin erstmals in Kontakt mit dem Trainergeschäft. Auf die U13 folgten die Damen von Fortuna Gronau und des FC Epe, ehe Dirk Beßler sie 2023 zum Regionalligisten SSV Rhade holte.
„Der Sprung von der Kreisliga B in die Regionalliga ist schon enorm, auch als Trainerin. Doch ich dachte mir einfach: Nutze deine Chance“, erinnert sich Jacqueline Eckelmann. Die 27-Jährige folgte ihrer inneren Stimme und fährt seitdem viermal die Woche zum Training und den Spielen in das südliche Westmünsterland.
„Rhade ist von mir aus gut zu erreichen. Und die Möglichkeit in der dritthöchsten Liga im Frauenbereich agieren zu können ist schon mega cool und bekommt man auch nicht mal eben so“, fügt die Eperanerin hinzu. Letztendlich sei sie ja auch nicht die Einzige, die diese weiten Wege für den Sport auf sich nehme.
Viele Spielerinnen aus dem Nordkreis
Aus dem gesamten Nordkreis hat es nämlich etliche talentierte Spielerinnen zum SSV Rhade gezogen, um dort höherklassig spielen zu können, angefangen von Greta Webers, Sarah Bunnefeld (vom ASC Schöppingen), über Lea Baumeister (von der JSG Legden/Asbeck), Anna Söbbing, Louisa Bruns, Julia Greskamp (von Union Wessum) und Elise Kramer, Frauke van der Aßen (von der SpVgg Vreden) bis hin zu Demi Ehler (vom 1. FC Oldenburg Ahaus). Neben dem erheblichen Zeitaufwand müssen die Spielerinnen im Laufe der Saison auch rund 2800 Kilometer nur zu den Auswärtsspielen zurücklegen.
„Wer da nicht voll hinter seinem Sport steht, ist hier fehl am Platz. Jede Spielerin unseres 31-köpfigen Kaders bringt auf ihre Art und Weise die nötige Klasse in die Mannschaft. Wichtig ist uns vor allem zu sehen, dass sich das Team als solches weiterentwickelt, damit wir am Ende gemeinsam den Klassenerhalt meistern können. Spielerisch laufen wir zwar einigen Mannschaften noch hinterher. Doch in Sachen Motivation sind die Mädels einfach Spitze – da lässt keine den Kopf hängen“, lobt Eckelmann auch im Hinblick auf Neuzugang Sarah Bunnefeld, die im Sommer vom ASC Schöppingen zum SSV wechselte.

„Sie hatte wirklich Pech. Erst machte ihr ein eingewachsener Zehnagel zu schaffen, dann folgte eine Erkältung. Daher sammelte sie zuletzt Spielpraxis in der Reserve und ist seit Anfang Oktober wieder voll bei uns im Training und im Aufgebot“, betont Eckelmann.
Sport in jeglicher Art gehörte schon seit frühester Kindheit zum Alltag der Eperanerin. „Das habe ich, glaube ich, von meinem Opa, mit dem ich früher fast alles im Fernsehen an Sport verfolgt habe. Meine Leidenschaft zum Fußball setzte sich dann aber durch und so startete ich mit sieben Jahren in der U11 bei Vorwärts Epe. Sport ist halt mein Leben, aber nicht mein Beruf“, so die 27-Jährige.
2017 hatte sie ihre Ausbildung bei Nitto abgeschlossen, dann dort als Systemadministratorin im Bereich Logistik tätig war, ehe sie zum 1. Juli 2024 in die Zentrale von Ernsting`s Family nach Coesfeld-Lette wechselte.
„Als Process-Managerin im Bereich Logistik bin ich bei Ernsting´s Family für die systemtechnischen Prozessabläufe zuständig und arbeite mit meinen Kollegen innerhalb der Logistik gemeinsam an Prozessoptimierungen“, erläutert Eckelmann.
Optimierungsbedarf
Zu optimieren gibt es derzeit auch einiges bei den Regionalliga-Fußballerinnen des SSV Rhade, die nach Siegen über die DJK Wacker Mecklenbeck (2:0), DJK Südwest Köln (3:1) und Borussia Mönchengladbach (2:1) zuletzt drei Niederlagen in Folge kassierten. Da kam am Sonntag der 2:1-Erfolg über die DSC Arminia Bielefeld nach zwei Treffern von Lea Baumeister gerade recht, um sich wieder ein kleines Polster zur Abstiegszone zu verschaffen. Derzeit belegt der SSV Rhade nun Rang acht in der Regionalliga West.
„Wir hatten im Sommer ein paar Abgänge zu verzeichnen, deren Positionen wir neu besetzen mussten. Da kommt es automatisch zum Umbruch und es ruckelt anfangs auch schon einmal im Getriebe“, gesteht Eckelmann, die momentan den erkrankten Dirk Beßler vertritt.
„Dirk ist der Cheftrainer, aber wir haben eine offene und transparente Kommunikation. Das Training gestalten wir in der Regel gemeinsam. Daher gibt es selten Tage, an denen wir nicht im Austausch sind, da es ständig etwas zu besprechen oder zu klären gibt. Manchmal kommt mir die Trainertätigkeit schon wie ein Zweitjob vor neben meiner regulären Arbeit“, sagt Eckelmann.