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Handballer des TV Vreden vor „Kennenlerntreffen“: „Erst mal alle fit werden“
Handball
Kurz hatten die Handballer des TV Vreden am grünen Tisch mit dem Ticket zur Verbandsliga liebäugeln dürfen. Der Fokus liegt nun auf dem Restart, die neuen Verordnungen machen Hoffnung.
Durch die Hintertür wären die Handballer des TV Vreden fast an das Ticket zur Verbandsliga gelangt. Grund dafür war die Regelung, die der Handballverband Westfalen zur Ermittlung der überkreislichen Aufsteiger entwickelt hat. Obwohl die Handballer aus Vreden in der abgebrochenen Saison 2020/21 verlustpunktfrei Tabellenführer waren, ging das Aufstiegsrecht letztlich doch auf Westfalia Kinderhaus über. Erster Nachrücker wäre in der Landesliga 3 der SC Münster 08.
„Wir hätten uns natürlich gefreut und die Chance in Abstimmung mit dem Vorstand womöglich wahrgenommen“, erklärt Trainer Frank Steinkamp. So wolle man in den kommenden Jahren halt sportlich den nächsten Schritt machen und angreifen. Und dass man dazu bald ansetzen kann, dafür könnte die ab sofort gültige Coronaschutzverordnung sorgen.
Quotientenregel aus drei Spielzeiten greift
Zur Aufstiegsregelung: Wie eine Abfrage des Verbands ergeben hat, kam eine sportliche Austragung der Play-off-Spiele zur Ermittlung von Aufsteigern für die meisten Vereine nicht mehr infrage. Auch der TV Vreden hatte verzichtet. Dadurch kommt jetzt eine andere Wertung zum Tragen. Dabei spielt auch das Abschneiden der jeweiligen Mannschaften aus den Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 eine wichtige Rolle.
Aus den erzielten Punkten wurden Quotienten gebildet. Der Quotient 2020/2021 wird aber nur zu 75 Prozent gewertet, da aufgrund der wenigen ausgetragenen Spiele keine komplette Aussagekraft vorhanden ist. „Pech“ gerade für den TV Vreden.
Und somit waren insgesamt drei Spielzeiten dafür verantwortlich, ob eine Mannschaft die Option zum Aufstieg erhält oder nicht. Das Ergebnis hat Folgen – zusammen mit der Wild Card-Regelung des Vorjahrs: In den kommenden Jahren wird es reichlich Absteiger aus dem Verband geben – angefangen in der Oberliga bis runter in die Landesliga und dann auch in die Kreise. Innerhalb von 14 Tagen haben die durch die Anwendung der Quotientenregel „benachteiligten“ Teams nun die Möglichkeit, Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Allerdings mit wenig Aussicht auf Erfolg.
Lockerer Aufgalopp am Montag
Nach diesem kleinen „Aufreger“ zu Wochenbeginn lenkt Frank Steinkamp den Blick nun wieder nach vorne. Der Umstand, dass nun auch im Kreis Borken wieder unter Bedingungen Kontaktsport vorerst zumindest in Gruppen bis zu zwölf Personen unter dem Hallendach gestattet ist, erhellt die Stimmung. „Die Jungs sind heiß. Natürlich müssen wir nun warten, ob die Stadt Vreden die Hallen auch öffnet“, so Steinkamp.
Am kommenden Montag wird er seine Mannen dennoch schon einmal zusammenrufen. Alternativ wird eine Einheit außerhalb der Halle durchgeführt. „Ein Kennenlerntreffen“, sagt Steinkamp und lacht. Schließlich wird es nach Monaten das erste Treffen überhaupt in diesem Jahr sein.
Nach diesem Aufgalopp soll es vorerst in Maßen weitergehen. Zwei Einheiten die Woche sind geplant, bald auch mit Ball, sofern die Halle geöffnet wird. Auf dem Plan stünden vor allem Kraft- und Konditionseinheiten. „Erst einmal müssen alle fit werden. Verletzungen wären in diesem Stadium eine Katastrophe“, berichtet der Coach. Ab Juli ginge es dann in die konkrete und intensive Vorbereitung auf die Landesligasaison, die wahrscheinlich Anfang September beginnen wird.
Dann werde man auch an erste Testspiele denken. „Die würden jetzt viel zu früh kommen“, erklärt Frank Steinkamp. Wann diese überhaupt gestattet werden, steht auf einem weiteren Blatt Papier. Eine besondere Spannung und Vorfreude vor dem „Kennenlerntreffen“ am Montag ist in jedem Fall auch beim Trainer spürbar.