Die Partie gegen Vorwärts Epe II sorgte für ein befreiendes Gefühl beim FC Vreden. Mit 7:1 hatten die Vredener gewonnen, dabei nach der Pause die Konzentration hoch gehalten. Es war das fünfte Spiel in Folge für den FC ohne Niederlage – und das fünfte Spiel in Folge mit einem Treffer von Benjamin Schroer.
„Seit ich wieder vorne drin spiele, läuft es besser für mich“, freut sich der Angreifer über eine Systemumstellung, die Trainer Yuzuru Okuyama vor einigen Partien vorgenommen hatte. Zu Saisonbeginn hatte Schroers Sturmkollege Steffen Koppers in der Spitze gespielt, Benjamin Schroer musste auf die linke Bahn.
Spieler für die Spitze
„Ich sehe mich aber eher als Mittelstürmer“, erklärt er. Mittlerweile läuft der Stürmer auch auf seiner Lieblingsposition wieder auf, Kollege Koppers ist auf den Flügel gewandert. Und für beide Spieler läuft die Umstellung richtig gut, beide trafen dreifach gegen Vorwärts Epe II. „Wir haben immer viele Torchancen, aber endlich haben wir sie auch reingemacht.“
Das lief in der aktuellen Saison nämlich nicht immer so rund. An den ersten sieben Spieltagen blieben die Vredener ohne Sieg, erzielten dabei nur sechs Tore. Dabei wurde die Truppe fast schon traditionell vor der Saison mehrfach als Mitkandidat um den Aufstieg genannt. „Das sind wir eigentlich auch gewohnt. Neu war dieses Jahr, dass auch unser Trainer das so deutlich gesagt hat“, erklärt der Stürmer.
Mit Yuzuru Okuyama unterstützt seit dieser Saison ein erfahrener Coach an der Seitenlinie den Spielertrainer Kai Erning. „Er hat viel System mitgebracht. Das war für uns in der A-Liga erst ein wenig umständlich“, gesteht der 35-Jährige. Doch mittlerweile versteht die Truppe die Spielidee des neuen Coach immer besser. „Er muss eigentlich viel höher trainieren. Er bringt viel Wissen mit und ist sehr motiviert. Er macht sehr viel für den Verein und will den Zusammenhalt“, lobt Benjamin Schroer den Übungsleiter.
Problem: der Kopf
Ein Problem, das die Vredener auch in diesem Jahr begleitet, ist mal wieder der Kopf. „Die Gegner von oben schlagen wir gerne mal. Die Spiele gegen untere Teams sind die schwierigsten für uns. Das muss der Kopf mitmachen“, erklärt Benjamin Schroer. „Aber das ist auch schon besser geworden“, sagt der Stürmer. Und er muss es einschätzen können, schließlich spielt der Vredener mittlerweile seine zehnte Saison beim FC.
Angefangen hat der Knipser bei der SpVgg Vreden. Da er dort allerdings nur vereinzelt in der ersten Mannschaft zu Einsätzen kam und vermehrt in der Zweiten spielte, wechselte er zum FC Vreden. „Bei der SpVgg konntest du auch immer Pech haben, dass du nicht spielst, weil jemand von der Ersten runter kam“, erklärt er. Mit dem FC Vreden gelang ihm in seinem ersten Jahr der Aufstieg in die A-Liga, er selbst traf 29 Mal.

Fort vom FC lockten die „A-Liga-Legende“, wie ihn seine Mitspieler manchmal rufen, auch Angebote nicht, in denen er hätte Geld verdienen können. Mittlerweile spielt auch sein Sohn in der F-Jugend beim FC Vreden. Benjamin Schroer trainiert die Truppe. Ob er in naher Zukunft auch als Spielertrainer bei der Ersten einsteigen könnte, lässt der erfahrene Angreifer noch offen. Er mache sich im Winter Gedanken, wie es in der kommenden Saison weiter geht.
Jetzt liegt der Fokus noch auf der aktuellen Spielzeit. Und in dieser netzte er bereits sieben Mal. „Ich nehme mir eigentlich immer 20 Tore vor“, spricht der Stürmer von großen Zielen. Was mit seiner Truppe in der Liga noch drin ist, lässt der Angreifer offen: „Es fruchtet so langsam, aber es kommt auf die Mannschaft an. Wir haben immer mal einen Lauf, aber wir müssen konstant bleiben.“