Eper Derby im Finale Außenseiter ärgern Landesligisten mächtig

Eper Derby im Finale: Außenseiter ärgern Landesligisten mächtig
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Vor einer tollen Kulisse lieferten sich am Mittwochabend die Teams von Fortuna Gronau und FC Epe sowie von Vorwärts Epe und FC Turo d`Izlo, dem Ausrichter des 23. Volksbank Sommer Cups, spannende Spiele im Kampf um den Einzug ins Finale. Während sich Landesligist FC Epe diesen Platz quasi in den letzten Spielminuten mit einem 5:3-Erfolg über Fortuna Gronau sicherte, behielt in der zweiten Partie Vorwärts Epe mit einem knappen 1:0 die Oberhand gegen B-Ligist FC Turo d`Izlo.

Somit treffen am Freitagabend (28.7.) im Spiel um Platz drei (18 Uhr) die Mannschaften von Fortuna Gronau und FC Turo d`Izlo aufeinander. Direkt im Anschluss spielen mit dem FC Epe und Vorwärts Epe zwei Ortsrivalen im Finale (19.35 Uhr) der Stadtmeisterschaften gegeneinander.

Im ersten Halbfinale des Abends zwischen dem FC Epe und Fortuna Gronau durften sich die Besucher über sage und schreibe acht sehenswerte Treffer freuen. Bereits in der sechsten Spielminute setzte Ben van Almsick mit einem langen Ball, der über Sebastian Welp hinweg nur knapp das Tor verpasste, die erste Duftmarke für den Landesligisten. Und es sollten weitere folgen.

So beispielsweise beim Flachschuss von Philipp Hörst (14.), der den rechten Pfosten ebenfalls nur knapp verfehlte. Etwas mehr Glück hatte Loris Deiters (15.), der von der Strafraumgrenze aus abzog und den Ball zum Führungstreffer für die Blau-Weißen im Netz versenkte.

Hausherren setzen Nadelstiche

Doch auch die Hausherren waren nicht chancenlos. So zirkelte Marcel Bösel (18.) einen Freistoß ins linke Eck, den FC-Keeper Paul Paganetty jedoch parieren konnte. Auf der Gegenseite durften die blau-weißen Fans den zweiten Torjubel anstimmen, nachdem Philipp Hörst (21.) einen Eckball direkt zum 2:0 verwandelt hatte.

Vorwärtsler Konstantin Gleis (M.) kommt zum Abschluss: Auch das zweite Halbfinale brachte mehr Spannung, als die Zuschauer zuvor erwarten durften.
Vorwärtsler Konstantin Gleis (M.) kommt zum Abschluss: Auch das zweite Halbfinale brachte mehr Spannung, als die Zuschauer zuvor erwarten durften. © Angelika Hoof

Der Drops schien gelutscht, der Landesligist sah sich schon im erwarteten Finale – eigentlich. Doch nach dem Pausentee lief plötzlich nichts mehr bei den Eperanern zusammen. Durch zahlreiche Fehlpässe brachten sie sich selbst in Bedrängnis und bettelten förmlich um den Anschlusstreffer. Diese Einladung ließ sich Marcel Bösel nicht zwei Mal geben und „böselte“ zum 1:2-Anschluss- und 2:2-Ausgleichstreffer (56., 64.).

Ein Weckruf zur rechten Zeit für die Blau-Weißen, die nun doch noch einmal alles nach vorne warfen. Ein langer Ball von Paul Paganetty fand den Weg zu Jan Beverborg (69.), der das Leder über Sebastian Welp hinweg zum 3:2 in die Maschen lupfte. Doch die Freude währte nur kurz. Nach dem Wiederanstoß konnte Paganetty einen Schuss von Henri Bernhart nicht festhalten und Marcel Bösel schob ein zum erneuten Ausgleich. Die Fans waren aus dem Häuschen und bejubelten lautstark die Leistung ihres Teams. Sollte es doch noch eine Überraschung in dieser Partie geben? Nein. Dafür sorgten letztendlich Eric Reckels (78.) und Philipp Hörst (80.), die mit ihren Treffern den 5:3-Endstand besiegelten.

FC muss an seine Grenzen gehen

„Heute haben wir gesehen, was passiert, wenn wir nicht bereit sind, an unsere Grenzen zu gehen. Dann wird es schwierig – auch gegen einen schwächeren Gegner“, hoffte FC-Trainer Jan Sundermann, dass das ein Warnschuss zur rechten Zeit war. Deutlich zufriedener war Fortunas Trainer Nenad Vukajlovic: „Insbesondere in der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner gut bearbeitet und waren kurz davor, das Finale zu erreichen. Leider fehlte uns das letzte Quentlein Glück. Lediglich die Gelb-Rote Karte gegen Paul Müller kann ich nicht nachvollziehen.“

Den zahlreichen Fußballfans auf der Anlage von Fortuna Gronau gefiel es, dass die Spiele in der Vorschlussrunde bis zum Abpfiff eng verliefen.
Den zahlreichen Fußballfans auf der Anlage von Fortuna Gronau gefiel es, dass die Spiele in der Vorschlussrunde bis zum Abpfiff eng verliefen. © Angelika Hoof

„Da ist noch viel Luft nach oben“, brachte der sportliche Leiter von Vorwärts Epe, Dirk Werenbeck, auf den Punkt, was Hunderte von Zuschauern über 80 Minuten im zweiten Spiel des Abends verfolgen konnten. Turbulent ging es in der Partie zwischen dem FC Turo d´Izlo und Vorwärts Epe eigentlich nur in der ersten halben Stunde zu.

Das Trainergespann des FC Epe, Jan Sundermann (l.) und Niklas Niehuis, hatte einiges zu besprechen. Noch lief nicht alles rund beim Landesligisten.
Das Trainergespann des FC Epe, Jan Sundermann (l.) und Niklas Niehuis, hatte einiges zu besprechen. Noch lief nicht alles rund beim Landesligisten. © Angelika Hoof

Obwohl die Grün-Weißen versuchten, das Spiel zu bestimmen, hatten sie arge Mühe, einen Weg durch die tief stehende Elf der Aramäer zu finden. Ein Freistoß nach einem Foul von Moez Bouakkez an Nick Walter brachte in der zehnten Spielminute schließlich die Entscheidung. Umut Berke lief an und zirkelte das Leder in den Fünfmeterraum, wo es am lauernden Timo Scherping und FC-Keeper Maurizio Aslan vorbei zum 1:0 für die Vorwärtsler ins Netz segelte.

Doch der B-Ligist gab sich nicht geschlagen und wusste ein ums andere Mal durch lange Pässe in die Spitze zu Manuel Cakir (26.) und Gabriel Aykil (39.) zu gefallen.

Turo-Torsteher auf der Höhe

Nach einem fragwürdigen Foul an Nick Walter deutete der Unparteiische zum Entsetzen aller Turo-Fans auf den Elfmeterpunkt. Umut Berke (29.) nahm Maß, doch Maurizio Aslan konnte seinen Schuss ebenso parieren wie Timo Scherpings Nachschuss. Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie vor sich hin, sodass es am Ende beim glücklichen 1:0-Sieg der Vorwärtsler blieb.

„Wir befinden uns noch in der Vorbereitung, versuchen die A-Jugendlichen ins Team zu integrieren und probieren zudem noch einiges aus“, nannte Spielertrainer Timo Scherping einige Gründe, dass es gegen den B-Ligisten noch nicht rund gelaufen sei. Fakt sei aber, dass die Abläufe noch nicht säßen und auf dem Feld zu wenig gesprochen würde. „Das müssen wir verbessern, um uns gegen vermeintlich schwächere Gegner besser zu präsentieren“, so Scherping weiter. Rundum zufrieden zeigte sich hingegen Turo d´Izlos Trainer Pedro Lemos: „Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht und sich gegen solch eine starke Elf gut verkauft.“