Zumindest ihre Heimstärke hatten die Grün-Weißen in den vergangenen wenig konstanten Wochen jüngst neu entdeckt. Darauf bauten auch die Anhänger, die sich am Sonntag auf den Weg an den Wolbertshof gemacht hatten.
Aber Bezirksligist Vorwärts Epe wusste nicht an das 3:1 gegen Merfeld, schon gar nicht ans furiose 4:0 gegen den ASC aus Schöppingen anzuknüpfen. Stattdessen stahlen die Gäste aus Billerbeck dem Team von Jochen Wessels die Show – und zogen am 23. Spieltag durch einen 3:0 (1:0)-Erfolg auch in der Tabelle an Epe vorbei.
Beim VfB Stuttgart erlebt Nick Woltemade in der 1. Bundesliga die Wandlung vom „Stolpermade“ zum „Schwaben-Messi“. Und auch Billerbeck kann auf einen Nick bauen, Nachname: Ragusa. Der Offensivakteur ist bislang der gefährlichste Angreifer in Reihen des VfL. Das stellte er auch mit seinem Doppelpack am Wolbertshof unter Beweis.
Das erste Mal war er in der 43. Minute zur Stelle und vollendete einen Eckball aus acht Metern Distanz, weil Vorwärts Epe in dieser Situation nicht wach genug war. Verwunderlich, denn ein Warnschuss wenige Minuten zuvor landete als verunglückte Flanke an den Innenpfosten der Eperaner.
Vorwärts Epe kassiert gleiches Tor nochmal
Direkt nach dem Seitenwechsel dann fast die Kopie des 1:0: Wieder erhielten die Gäste einen Eckball, gekonnt blockten sie Epes Verteidiger, sodass Nick Ragusa erneut seinen Torriecher unter Beweis stellte (53.). Ob das Leder allerdings zuvor tatsächlich schon mit vollem Umfang über der Torlinie war und diese Ecke so berechtigt war? Zweifel waren angebracht.
„Fakt ist aber auch, wir haben es beide Male zu naiv verteidigt“, kritisierte Trainer Jochen Wessels nach dem Match. Unter anderem, denn was Vorwärts in den kompletten 90 Minuten fehlte, war die Präsenz insbesondere in der Box, wo die Gastgeber zu harmlos blieben. Billerbeck konterte ein letztes Mal zum 3:0 durch Leon Holtmann (77.).