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Carlotta Terhörst vor DM-Start: Wer gewinnen will, darf sich keine Fehler leisten
Reitsport
Als amtierende Deutsche Meisterin fährt Carlotta Terhörst aus Legden zu den Titelkämpfen. Mit dabei ihr Wallach Chacalaca, den sie schon seit dessen Geburt kennt.
Im Oktober 2020 feierte Carlotta Terhörst in Riesenbeck bei der Deutschen Meisterschaft im Pony-Springreiten ihren bislang größten Erfolg, als sie sich überraschend den Titel sicherte. Das Training unter Landestrainer Klaus Reinacher in Osterwick und ihrer Mutter Franzi Thiersch, die auf der eigenen Anlage mit ihr trainiert, hatte offensichtlich Früchte getragen.
Dass dies nämlich kein Zufallserfolg war, zeigte sich vor gut einem Monat bei der Westfalenmeisterschaft der Junioren im Springen. Auf ihrem zehnjährigen Wallach Chacalaca holte sich die 17-Jährige in Freudenberg ebenfalls die Meisterschärpe.
Sie löste damit erneut das Ticket für die Jugend-DM im Springreiten, die vom 9. bis zum 12. September 2021 in Darmstadt stattfindet. Damit ist Legdenerin eine der rund 60 bis 70 Nachwuchsreiter, die sich aus den einzelnen Landesverbänden für die Jugend-DM qualifizieren konnten.
Bei Chacalacas Geburt dabei
Wie kaum ein anderer ist der Name Terhörst in Legden mit dem Reitsport verbunden. Auf Züchter Hermann Terhörst und dessen Sohn Alexander folgt mit Carlotta Terhörst schon die dritte Generation, die erfolgreich für den RV Legden startet.
Bereits im zarten Alter von drei Jahren tauschte sie ihr Schaukelpferd gegen ein richtiges Pony und absolvierte ihr erstes Turnier mit sechs Jahren. Man kann also zu Recht behaupten: Das Reiten wurde der 17-Jährigen mit in die Wiege gelegt.
Zu ihrem Wallach Chacalaca hat die Amazone ohnehin eine ganz besondere Beziehung. „Ich kenne Chacalaca schon sein ganzes Leben lang. Er kam nämlich vor zehn Jahren bei uns im Stall zur Welt. Und ich war bei der Geburt mit dabei“, erklärt die Legdenerin.
Wie Carlotta Terhörsts Chancen für eine „Titelverteidigung“ stehen, darüber macht sie sich (noch) keine Gedanken. „In den drei Springprüfungen der Klasse S* und S** kann so viel passieren. Eine kleine Unachtsamkeit, schon ist die Stange gefallen.
Die Konkurrenz ist groß und mit vielen stabilen Paaren. Wer die Meisterschaft gewinnen möchte, darf sich keine Fehler leisten“, weiß die Amazone aus eigener Erfahrung.
Unterstützung erhält Carlotta bei der Deutschen Meisterschaft von ihrem Vater, der sie nach Darmstadt begleitet. In erster Linie möchte die Legdenerin bei dem Turnier aber zwei Dinge: Spaß haben und jedes Mal glücklich wieder aus dem Parcours heraus kommen.
Vier bis fünf Stunden täglich im Sattel
Die Vorbereitung auf die DM begann für die Schülerin, die im kommenden Jahr am Alexander-Hegius-Gymnasium in Ahaus ihr Abitur ablegt, bereits in den Sommerferien. „Um Chacalaca in den letzten beiden Wochen vor der DM ein wenig Ruhe zu gönnen, in denen er Kraft und Kondition tanken kann, musste die Planung der vorhergehenden Turniere entsprechend angepasst werden“, berichtet die Legdenerin.
Sie verbringt normalerweise vier bis fünf Stunden täglich im Sattel. Da ist gutes Zeitmanagement gefragt, um Schule und Hobby unter einen Hut zu bekommen.
Neben den heimischen Turnieren nutzte Carlotta Terhörst in diesem Jahr zudem die Gelegenheit, auch auf internationaler Ebene aktiv zu werden. So nahm sie an Turnieren im belgischen Lier, im italienischen Gorla Minore sowie in Cabourg in Frankreich teil.
„Ich hoffe, dass mir diese Erfahrungen auch in Darmstadt helfen werden“, sagt die 17-Jährige und blickt zuversichtlich auf das kommende DM-Wochenende.