Am Freitagmorgen noch in der Schule, um seine Physik-Abiturklausur abzulegen, war Bruno Krumbeck vom SuS Stadtlohn am Abend bereits auf der anderen Seite der Republik in Halle an der Saale. Im Rahmen des bundesweiten Nachwuchscups (DTU-Cup) begann die Saison mit einem etwas anderen Triathlon.
Anstatt an einem Tag wurde der Triathlon auf zwei Tage aufgeteilt. Am Samstagabend wurde lediglich geschwommen, um so die Startaufstellung für das Radfahren zu bestimmen. Hier begann für Bruno Krumbeck das erfolgreiche Wochenende. Mit einer Zeit, die nicht nur seine Erwartungen um Weiten übertraf, sondern auch die aller anderen Schwimmer, stand er somit am Sonntag mit der Startnummer 1 am Start.
Auf das Rad ging es nach der Reihenfolge der Schwimmzeiten vom Vortag, wobei die Zeit im Endeffekt erst einmal irrelevant war, da alle Athleten mit einem Abstand von jeweils 20 Sekunden gestartet sind. Als „der Gejagte“ ging es im Renngeschehen weiter. Direkt in der ersten von drei Radrunden zeigte der SuSler, was seine Stärke ist, und baute seinen Vorsprung zu den Verfolgern auf 40 Sekunden aus.
Runde zwei und drei verliefen ähnlich und so kam Krumbeck mit einem Vorsprung von 1:20 Minuten wieder in den Wechselgarten. Die größte Herausforderung nach einem solch harten Einzelzeitfahren sollte aber erst noch folgen. Um den Sieg nach Stadtlohn zu holen, musste er seinen Vorsprung über die fünf Kilometer Laufen auch halten. Ganz nach dem Motto „einfach machen“ lief er los und rannte Runde für Runde, ohne zu wissen, ob noch einer der weiter hinten gestarteten Athleten schneller ist als er.
Bruno Krumbeck erfüllt EM-Kriterien
Als Erster aus dem Rennen kam Bruno Krumbeck ins Ziel, doch nun musste er abwarten. Erst nach 30 langen Minuten stand es dann fest: Der Stadtlohner Triathlet Bruno Krumbeck hat das Rennen mit deutlichem Vorsprung gewonnen. „Ich hätte mir heute Morgen beim besten Willen nicht ausmalen können, dass ich hier heute ganz oben auf dem Podest stehe. Vor allem, wenn man sich das Starterfeld anschaut. Hier waren wirklich die Besten aus ganz Deutschland am Start. Als ich es endlich begriffen habe, konnte ich mir die Freudenträne nicht mehr verdrücken.“
Nun kann sich Krumbeck auch offiziell zu den besten Triathleten Deutschlands zählen und in einigen Monaten dann vielleicht zu den Besten Europas. Denn mit seiner herausragenden Schwimmzeit und dem Tagessieg hat er die ersten Nominierungskriterien für die Junior-Europameisterschaften in der Türkei erfüllt. Um sich das Ticket zu sichern, muss er sein Können allerdings in drei Wochen wiederholt unter Beweis stellen und sich beim zweiten Rennen des DTU-Cups in Forst erneut den Tagessieg sichern.