ASV Ellewick fehlt ein Spieler länger Sechs Spiele Sperre nach Videobeweis

ASV Ellewick fehlt Spieler länger: Sechs Spiele Sperre nach Videobeweis
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Seit der vergangenen Saison hat das Kreissportgericht eine neue Möglichkeit, Strafen zu verhängen. Diese brachte nun Folgen für den ASV Ellewick mit sich. Nach Sichtung eines Videos, dass sich im Internet verbreitet hatte, verhängte das Kreissportgericht nämlich nachträglich eine Strafe gegen einen Spieler des ASV.

„Wir dürfen mittlerweile Bewegtbilder verwenden, wenn wir die Gelegenheit haben und der Schiedsrichter eine Szene nicht gesehen hat“, erklärt der 1. Vorsitzende des Kreissportgerichts Ahaus/Coesfeld Berni Langener. Das Ziel: Gewalt auf den Fußballplätzen eindämpfen.

Zu Boden gerissen

Aber was war passiert? Die Heimspiele des ASV Ellewick werden gefilmt und im Internet übertragen. Im Video aus dem Spiel gegen die SF Graes ist zu sehen, wie ein Ellewicker Spieler im gegnerischen Sechzehner am Boden lag. Ein Verteidiger der SF ging daraufhin zum Ellewicker hin und redete auf ihn ein. Der ASV-Spieler stand auf, ging zum Verteidiger und riss ihn zu Boden.

Als das Video beim Kreissportgericht einging, handelte dieses sofort. „Wenn wir so etwas sehen, nehmen wir einen Spieler auch direkt aus dem Rennen“, erklärt Berni Langener. Somit fehlte der ASV-Spieler bereits für zwei Spiele. Aufgrund der nun verhängten Sperre bleiben noch vier Spiele Sperre offen.

Beim ASV Ellewick sorgt diese Entscheidung nun aber für Unmut. Dabei gehe es nicht um die einzelne Situation, die Art und Weise gefällt Trainer Thomas Ring nicht. „Ob das jetzt rohe Gewalt ist, lasse ich mal dahingestellt. Aber natürlich gehört das nicht auf den Sportplatz“, sagt der Coach. „Es waren aber auch viele Emotionen im Spiel. Ich finde es grenzwertig, das Video zu verwerten. Die Bildqualität ist schlecht.“

Die Entscheidung durch den Videobeweis stört Thomas Ring. Er sieht darin einige Probleme.
Die Entscheidung durch den Videobeweis stört Thomas Ring. Er sieht darin einige Probleme. © Alexander Eckrodt

Mehr Arbeit in Zukunft?

Ring ärgert sich mehr über die Bestrafung durch das Video: „Für mich kommt jetzt die Frage, wo fängt man an und wo hört man auf. Ich weiß nicht, ob der Verein sich bewusst ist, welche Arbeit er sich damit macht.“ Dabei hält der Übungsleiter es für möglich, dass wegen dieser Entscheidung in Zukunft mehr Videos beim Kreissportgericht eingehen, in der Hoffnung, Sperren zu bewirken.

Berni Langener erklärt: „Ich glaube nicht, dass es nun übertrieben gehandhabt wird. Wir bearbeiten auch nur die Videos, die für uns klar sind. Sonst sind wir auch eher defensiv.“ Dabei sei ihm auch wichtig, dass Tatsachenentscheidungen des Schiedsrichters durch die Sichtung von Videomaterial nicht korrigiert werden.

„Dabei geht es nicht um Abseitsstellungen. Die Tatsachenentscheidungen der Schiedsrichter sind ein hohes Gut. Ich habe auch schon vor dem VAR im Profifußball immer gesagt, lasst den Quatsch.“

Ein weiteres Problem, dass Thomas Ring bei dem „Videobeweis“ sieht, ist eine mögliche Wettbewerbsverzerrung. „Wenn man Kameras aufstellt, hat man am Ende einen Nachteil davon. Dann müssen eigentlich alle jetzt eine Kamera haben.“ Berni Langener sagt: „Diejenigen, die so eine Kamera haben, müssen damit leben, dass auch mal ein eigener Spieler erwischt wird.“ So wie nun im Fall des ASV Ellewick.