Anna-Lena Niehues holt Silber in der Dressur Gronauerin setzt in Paris noch einen drauf

Anna-Lena Niehues holt Silber in der Dressur:
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Was für ein Start in den letzten Dressurtag bei den Paralympics in Versailles. Um 10.41 Uhr war es dann gewiss. Hinter der Niederländerin Demi Haerkens sicherte sich die Gronauerin Anna-Lena Niehues auf Quimbaya die Silbermedaille.

Damit war im Vorfeld nicht unbedingt zu rechnen. Groß war schließlich die Konkurrenz im erlesenen Teilnehmerfeld, die im Finale der Grades IV und V noch einmal ihr ganzes Können unter Beweis stellen wollte. Als dritte Starterin ging die Amerikanerin Kate Shoemaker ins Viereck.

Die fliegenden Galoppwechsel ihres Pferdes Vianne und die unbeschreibliche Harmonie zwischen ihr und dem Pferd ließen die Wertnote in die Höhe klettern. Am Ende hatte sie mit 80,17 % nicht nur die goldene 80er-Marke geknackt, sondern auch als Konkurrentin um eine Medaille die Messlatte ordentlich hoch gelegt.

Obwohl im Anschluss die Niederländerin Sanne Voets auf Demantur ebenfalls zauberte, reichte es vor der atemberaubenden Kulisse trotz hoher Noten im artistischen Teil nur zu 79,88 %. Die schwarz-rot-goldenen Daumen waren gedrückt, als Anna-Lena Niehues als drittletzte Starterin an der Reihe war. Eines war klar: Die Gronauerin brauchte schon einen Sahnetag, um sich mit ihrem dritten Start bei den Paralympics noch eine dritte Medaille zu sichern. Und den erwischte die 40-Jährige auch.

Persönliche Bestleistung für Niehues

Auf ihrer elfjährigen Westfalenstute Quimbaya tanzte sie quasi durch das Geviert, begeisterte die Richter mit Quimbayas Trabarbeit und lieferte zur Streichmusik eine sehr gute Darbietung ab. Sollte das reichen? Der Blick in ihr Gesicht verriet beim Ausritt große Unsicherheit.

„Ich konnte den Ritt gar nicht so genießen, wie ich es erhofft hatte, da ich Quimbaya hier und da unterstützen musste. Dennoch bin ich total zufrieden mit unserem Abschneiden. Quimbay war einfach toll“, sagte die Gronauerin, die diesen Triumph so schnell noch gar nicht realisieren konnte. Umso größer war die Freude, als die Wertnote 80,9 % schließlich auf dem Tableau angezeigt wurde.

Damit schob sich Anna-Lena Niehues auf den ersten Platz und toppte ihre persönliche Bestleistung. Als letzte Amazone folgte Demi Haerkens aus den Niederlanden, die bereits in der Pflicht Gold geholt hatte. Auf Daula legte einen weiteren Highlight-Auftritt hin und reckte siegesgewiss am Ende die Arme in die Höhe, denn 83,39 % reichten dem Paar erneut zum Sieg.