Einen spektakulären Verlauf nahm die Partie zwischen dem 1. FC Oldenburg und dem TSV Ahaus in der Kreisliga B. Beim 7:6-Erfolg des Gastgebers verspielten beide Teams klare Führungen, das Siegtor fiel tief in der Nachspielzeit.
„In der Halbzeit bin ich ein bisschen lauter geworden“, erklärt TSV-Coach Sascha Räder nach der Partie. Bereits zur Pause hatte seine Truppe mit 1:4 zurückgelegen, schon nach zehn Minuten musste Torwart Hilmi Demirbas verletzt ausgewechselt werden. Besser zufrieden mit dem ersten Durchgang war Oldenburgs Coach Sebastian Zukunft: „Wir waren dominant und hatten den TSV gut im Griff.“
So erzielte Elias Kortanjann die Führung für die Gastgeber (4.), ehe er auch auf 2:0 stellte (22.). Auf den Anschlusstreffer von Kaan Yüksel (34.) fanden Martin Scheer (40.) und Robin Gawlik die passende Antwort (44.). „Dann hat der TSV in der Halbzeit umgestellt und auch wir haben gewechselt. Dann war die Ordnung raus“, erklärt Zukunft.
Der TSV zog seinen Angreifer Hüseyin Baltaci zurück in die Abwehr, um die Defensive zu stärken. „Er ist schnell und gut in den Zweikämpfen“, lobte Sascha Räder. Und der Plan ging auf. Innerhalb von einer Viertelstunde gelang es dem TSV, die Partie auszugleichen. Sedat Semer traf doppelt zum 4:3 (53., 62.), Patriot Kadrijaj gelang der Ausgleich (62.).
TSV geht in Führung
Und die Gäste drückten weiter, nun mit viel Selbstvertrauen. Hüseyin Baltaci brachte den TSV erstmals in der Partie in Führung (68.), Sedat Semer erhöhte mit seinem dritten Treffer noch auf 6:4 (75.). War die Partie nun gelaufen? Noch lange nicht. Im direkten Gegenzug verkürzte Oldenburg durch Denis Nündel auf 5:6 (76.). „Wir haben die Wechsel zur Halbzeit dann wieder rückgängig gemacht und Moral bewiesen“, begründet Zukunft das erneute Aufbäumen seiner Truppe.
Nach einem Freistoß netzte Kevin Pieper zum 6:6 ein (85.), ehe in der fünften Minute der Nachspielzeit auch Denis Nündel nach einem Freistoß traf – zum 7:6-Endstand. Kurz zuvor, beim Stand von 6:6, hatte Sedat Semer für den TSV noch einen Strafstoß verschossen. Was für ein Wahnsinn.
Moral bewiesen
„Ich habe so schlechte Laune. Wenn du aus einem 1:4 ein 6:4 machst, musst du das Ding nach Hause holen“, ärgerte sich Sascha Räder nach der Partie. Sebastian Zukunft sagte: „Die Jungs haben wieder Moral bewiesen, über die zweite Halbzeit müssen wir aber trotzdem reden.“
Die hitzige Stimmung sorgte nach dem Spiel allerdings auch noch dafür, dass die Polizei anrückte. „Wir wurden wegen Streitigkeiten gerufen, aber am Platz selber gab es dann keine Feststellung“, heißt es von der Polizei Borken. TSV-Trainer Sascha Räder sagte: „Die Polizei wurde wohl wegen einer angeblichen Massenschlägerei gerufen, aber es war überhaupt nichts. Es wurde nur lautstark diskutiert.“
Nach unseren Informationen sind nach dem Schlusspfiff Zuschauer auf den Platz gestürmt, auch der Schiedsrichter sei bedroht worden. Die Partie dürfte also noch ein Nachspiel haben.