
Touristischer Dreiklang: Karin Green (l.), Kollegin Sabrina Lange und Bürgermeister Dieter Berkemeier. © Christiane Hildebrand-Stubbe
Wohin die Reise geht – Legden und Asbeck liegen vor Ahaus
Tourismus-Offensive
Legden übertrifft Ahaus. Zumindest bei den Ankunftszahlen der Gäste. Nicht nur diese positiven Informationen können die Gemeindemitarbeiterinnen Karin Green und Sabrina Lange weitergeben.
„Tourismus-Ansatz“ nennen es Karin Green und Sabrina Lange. Die beiden Gemeindemitarbeiterinnen, deren Fokus auf den touristischen Qualitäten und Perspektiven von Legden und Asbeck liegt, sorgten in der jüngsten Gemeinderats-Sitzung für eine Überraschung: „Die Legdener Zahlen liegen über denen von Ahaus.“
Gemeint sind die Ankunftszahlen der Gäste laut IT.NRW im Jahr 2021: Da wurden für Legden und Asbeck bei 592 Betten 21.791 Ankünfte gezählt, in Ahaus (502 Betten) waren es 17.487. 2020 sieht es anders aus. Da waren es in Ahaus 18.001, in Legden 16.107 Ankünfte.
Die „Touristikerinnen“ machten im Rat Werbung für die gemeinsame Sache und damit für 1. ein externes, 2. ein internes Marketing. Konkret geht es darum: Der örtliche Fremdenverkehr soll ausgebaut und Aufenthalts- und Übernachtungszahlen sollen gesteigert werden.
Außerdem sollen Gäste gut informiert, aber auch die Qualitätsansprüche der Bürger an Kultur, Freizeit und touristischem Image ihrer Gemeinde bedient werden.
Inneres und äußeres Marketing
Aufgaben im Innenmarketing: Koordination und Unterstützung der örtlichen touristischen Leistungsträger, Mitwirkung bei Entscheidungen zur touristischen Infrastruktur. Besonders interessante Merkmale, so genannte „Alleinstellungsmerkmale“, von Legden und Asbeck sollen herausgestellt werden. Das können regionale Produkte ebenso wie Handwerk und/oder historische Besonderheiten sein.
Dabei sind die „wieder steigenden“ Zahlen bei Ankünften, Übernachtungen, Dauer und Auslastung die gute Basis, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Zwar liegen die Ankunftszahlen des vergangenen Jahres mit 21.791 zwar weiter unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, aber immer noch deutlich über denen von 2020 (16.107).
Zur Bestandsaufnahme, die Green und Lange vorstellten, gehört auch die Analyse der Märkte. Dabei wird diese „Erkenntnis“ wohl kaum jemanden überrascht haben: „Touristischer Hauptmarkt sind die Niederlande.“ Auch für Gäste aus den anderen Benelux-Länder Belgien und Luxemburg ist Legden aber offenbar eine attraktive Adresse.
Radtourismus steht im Fokus
Und welche Zielgruppen sollte der Tourismus in Legden und Asbeck besonders im Auge haben? Laut Duo Green/Lange und unterfüttert durch Zahlen zum Potenzial des Radtourismus sind das vor allem Rad- und Wandertouristen, aber auch Naturliebhaber, Geschichtsinteressierte, Tagestouristen, Reiseveranstalter von Gruppenreisen, speziell solche mit dem Fokus auf Flora und Fauna.
Eine Agenda, um die gesteckten Ziele zu erreichen, gibt es auch. Dabei ist die Voraussetzung, um überhaupt Werbung für die touristischen Angebote zu machen, allen voran die rund ums Rad in Legden und Asbeck, die Verbesserung der Rad-Infrastruktur. In der Bewerbung der Routen, neuen Fahrradbügeln und der Installation einer Gepäckaufbewahrungs- und Ladestation in Asbeck sowie neuen Infotafeln zu Routen und Sehenswürdigkeiten sehen Karin Green und Sabrina Lange wichtige Impulse.
Kommunikation ist die Voraussetzung
Über allem steht dabei die Kommunikation, die auf verschiedenen Ebenen ausgebaut werden sollte. Zum Beispiel digital, durch eine optimierte Informationsstruktur (Online-Portal der Gemeinde, soziale Medien), Netzwerke und Austausch mit touristischen Akteuren vor Ort: Hotels, Gastronomie, Veranstalter, Heimatvereine, Dahliengartenverein, Blumenkorsoverein, Wasserschloss Egelborg, Holzschuhmacherei Berning, Kaffeerösterei Seewald, Pengelanton.
Weitere wichtige Aktivitäten: Zusammenarbeit mit Projekten und Vereinen vor Ort wie Hey Lena und Unterstützung wie terminliche Koordination von Veranstaltungen, Idee des „Runden Tisch-Tourismus“. Und: Kooperationen mit den Nachbargemeinden, mit Münsterland e.V., regelmäßiger Austausch mit Akteuren der Region sowie Vermarktung gemeindeübergreifender Rad- und Wanderrouten.
Ihre Rolle sehen Karin Green und Sabrina Lange als erste touristische Anlaufstelle, die für Information, Beratung, Empfehlung und Vermittlung rund um touristische Angebote und Aktivitäten zuständig ist. Wie erfolgreich ihr Einsatz für den Tourismus in Legden und Asbeck ist, wird sich in den nächsten Jahren auch anhand der Jahreszahlen ablesen können.
Seit über 30 Jahren dem Medienhaus treu verbunden geblieben, zunächst in Steinfurt und jetzt in Ahaus. Hegt eine Leidenschaft für gute Geschichten, Menschen und ihre Schicksale.
