In Ahaus und Heek gibt es zwei, in Südlohn und Stadtlohn je eine. Die Rede ist von alten Mühlen. In der Datenbank der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und -erhaltung sind in Legden fünf Mühlen eingezeichnet, vergleichsweise viele. Eine gibt es leider nicht mehr.
Mit dem Fahrrad fährt die Redaktion die vier noch vorhandenen Mühlenstandorte ab und schaut, was noch übrig ist von den Orten, an denen in Legden früher Korn und Knochen gemahlen wurden. Die Mühlen-Radtour, wie wir die Route genannt haben, führt vorbei an vier ehemaligen Wassermühlen in Legden und Asbeck.
Die Tour beginnt etwa einen Kilometer westlich von Legden. Das Mühlengebäude, das nördlich des Wasserschlosses Haus Egelborg steht, wurde 1547 gebaut. So steht es auf einer Sandsteintafel neben der Brücke. „In der Mühle wurden früher Knochen gemahlen, die die Bauern als Kalkdünger auf die Felder ausgebracht haben“, weiß Clemens Freiherr von Oer, der Besitzer der Mühle.

Ein Wasserrad ist nicht mehr vorhanden. Gleiches gilt für die Mühlentechnik. Noch heute reguliert das Wehr den Wasserstand der Gräften. Wie lange sie als Knochenmühle in Betrieb war, weiß auch von Oer nicht genau.
Weiter geht es durch den Wald entlang der Bahnlinie und ein kurzes Stück durchs Industriegebiet zum drei Kilometer entfernten Grillplatz „Neue Mühle“. Der Ort ist beliebt, als wir eintreffen hat es sich an einem Tisch unter der Remise schon eine Gruppe von Radfahrern gemütlich gemacht.
Bis 1955 aktiv
Ein paar Meter weiter ist das Stauwehr und das Mühlrad der ehemaligen Mühle, das erst 2008 grundlegend saniert wurde. Auf zwei Infotafeln wird über die ehemaligen Mühlenpächter und die Geschichte der Mühle informiert.
Dort erfährt man auch, dass es früher drei Mühlen am Mühlenbach gab. Im Jahr 1955 wurde der Betrieb der „neuen“ Mühle eingestellt und die Gebäude abgebrochen, ist zu lesen.

Bis zur nächsten Mühle fahren wir ein bisschen länger. Durch die Bauerschaft Wehr führt unser Weg knapp fünf Kilometer bis zur Düstermühle. Idyllisch liegt das Mühlengebäude nebst Stauwehr und Mühlenteich an der Dinkel. Auch dieser Mühlenstandort hat noch heute eine Funktion. Das Stauwehr regelt den Wasserstand der Dinkel zwischen Legden und Heek.
Mehl und Strafen an einem Ort
Die Düstermühle ist eine der ältesten Mühlen in der Region. Im Jahr 1151 wird sie zum ersten Mal erwähnt. Neben einer Funktion als Gerichtsstätte entwickelte sich dort im Laufe der Jahrhunderte die Tradition des Düstermühlenmarkts, der immer am letzten Montag im August stattfindet und bis zu 80.000 Besucher anlockt. Der Düstermühlenmarkt ist einer der größten Vieh- und Krammärkte des Münsterlandes.
Direkt neben dem Mühlengebäude ist eine Gaststätte, dort gönnen wir uns erst mal eine Tasse Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen.

Frisch gestärkt geht es weiter zur letzten Mühle auf unserer Tour. Die Asbecker Stiftsmühle liegt mitten im Ort an der Brückenstraße. Das historische Mühlengebäude aus dem Jahr 1653 gehörte zum Bestand des ehemaligen freiweltlich adeligen Damenstifts.
Die Stiftsmühle ging 1911 in den Besitz der Familie Eismann über, die sie unter anderem auch zur Produktion von Strom nutzte. Die technische Einrichtung ist heute nicht mehr vorhanden.
Geschichte der Mühle hörbar
Im Jahre 2019 wurde das Stauwehr erneuert und das Mühlengelände neu gestaltet. Eine Bank lädt zum Verweilen ein.
Neben einer Skulptur des heiligen Nepomuks und dem Kunstwerk „Little Space“ steht ein Infopunkt. Drückt man das entsprechende Knöpfchen, werden Informationen zur Mühle oder dem Damenstift erzählt.

An der Stiftsmühle endet unsere Mühlen-Radtour nach 12,9 Kilometern, eine Entfernung, die auch gut ohne E-Bike zu schaffen ist. Interessierte, die Lust bekommen haben, unsere Tour nachzufahren, finden die Mühlenradtour der Münsterland Zeitung in der Touren-App Komoot (www.komoot.de/tour/1210033679) unter genau diesem Namen.
Dieser Text erschien zuerst im Juni 2023.
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