In den allermeisten Kommunen in Nordrhein-Westfalen sorgt der Tagesordnungspunkt „Finanzbericht zum Haushaltsjahr“ für Sorgenfalten auf den Gesichtern. In Legden nicht.
Zu verdanken ist die erneut positive Entwicklung im Legdener Kommunalportemonnaie der guten Wirtschaftslage und den dadurch fließenden Gewerbesteuereinnahmen.
Betont vorsichtig formulierte Bernd Benker, Verwaltungsmitarbeiter im Fachbereich „Finanzen und zentrale Dienste“, gegenüber den Ratsfraktionen Anfang Juli den Finanzbericht zum laufenden Haushaltsjahr. „Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass es dank der Gewerbesteuer unter vorsichtiger Prognose einen Überschuss geben wird“, erläuterte er seine Ausführungen.
Erneut positive Entwicklung
Den Unterlagen zur Ratssitzung war der Bericht in tabellarischer Form beigefügt. Beim Jahresergebnis prangt in Benkers Hochrechnung ein Plus von guten fünf Millionen Euro. Gemindert würde diese Summe zum einen noch durch die Abführung der Grund- und Gewerbesteuer aus dem Industriepark A31 an die Stadt Ahaus. Zum anderen würden noch Kosten für laufende Projekte zu Buche schlagen.
Seit sieben Jahren sei die Gemeinde Legden in der komfortablen Situation, keine Darlehen aufnehmen zu müssen, erklärte der kommunale Finanzexperte. „Wir erfreuen uns einer hohen Liquidität“, schloss Bernd Benker seine Rede ab.
Dringend mehr Gewerbeflächen
Man sehe deutlich, dass Legden abhängig sei von einer guten Gewebelage, betonte CDU-Ratsherr Thomas Kockentiedt. Gleichzeitig richtete er auch mahnende Worte an die Verwaltung, „Wir brauchen dringend mehr eigenen Flächen für Handwerker und Gewerbe.“ Sein Fraktionskollege Berthold Langehaneberg pflichtete ihm bei. „Hoffentlich geht es am Industriepark jetzt schnell vorwärts, damit sich dort gute Betriebe ansiedeln können.“
Diese Meinung vertrat auch die UWG. „Sich als Handwerker oder mit einem Kleingewerbe selbstständig zu machen ist in Legden zurzeit kaum möglich“, wetterte der Fraktionsvorsitzende Gerd Heuser in Richtung Bürgermeister und Verwaltungsvertreter.
Drei Millionen in Ruhestellung
Tobias Ebbing richtete den Blick auf die vielen Investitionspläne in „Ruhestellung“. „Wir schieben einen Investitionsstau von etwa drei Millionen Euro vor uns her. Ausgaben, die einfach nicht getätigt werden“, mahnt der Vorsitzende der Sozialdemokraten.
Den Blick Richtung Zukunft richtete indes Thomas Kockentiedt. Er empfahl der Gemeindeverwaltung, das Geld unter anderem auch für Pensionsrückstellungen zu nutzen, damit solche Kosten zukünftig nicht den Haushalt drücken und zum Sparen zwingen.