Wie groß darf Asbeck werden? Kriterienkatalog stößt auf Unverständnis in Legdener Ausschuss

Wie groß darf Asbeck werden?: Kriterienkatalog stößt auf Unverständnis
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Bereits vor über einem Jahr wurde mit dem Bau von Baustraßen und Kanälen in Asbecks neuem Wohnbaugebiet Scharpenselskamp an der Heeker Straße begonnen. Eigentlich könnte jetzt der Bau der ersten Häuser starten. Doch durch die Aufhebung eines Urteils durch das Oberverwaltungsgericht wird sich der Baubeginn noch verzögern, erklärte Bauamtsleiter Helmut Schiermann am Dienstagabend (29.10.) in der Bauausschusssitzung.

Auch die Außerkraftsetzung des Paragrafen 13b, der die Aufstellung eines Bebauungsplanes im beschleunigten Verfahren ermöglichte, wurde im Januar plötzlich aufgehoben. „Das sorgt für deutlichen Mehraufwand im Genehmigungsverfahren“, stellte Helmut Schiermann klar.

Im Fokus stünde dabei die bedarfsgerechte Entwicklung kleinerer Orte, so Schiermann. In dem mehrere hundert Seiten fassenden Begleitschreiben sei beschrieben, in welchem Umfang Dörfer wie Asbeck, die weniger als 2000 Einwohner haben, wachsen dürfen. Im Rahmen der Landesentwicklungsplanung werfe die Bezirksregierung einen genauen Blick darauf.

Die Gemeindeverwaltung müsse nun einen Kriterienkatalog der Behörde beantworten, erklärte Schiermann den Ausschussmitgliedern. Dieser fordere unter anderem die genaue Aufstellung der Wohnraumentwicklung Asbecks in den vergangenen Jahren.

Darüber hinaus müssen auch diejenigen, die bereits Interesse bekundet haben, auf den sechs Grundstücken entlang der Heeker Straße zu bauen, namentlich mitgeteilt werden. Diese weiteren Auflagen der Bezirksregierung sorgen jetzt für noch mehr Verzögerung.

Blick auf Asbeck
Im eingekreisten Bereich sollen sechs Bauplätze entstehen. Die Bezirksregierung hat jedoch einen genauen Blick darauf, in welchem Umfang Asbeck wachsen darf. (Karte aus den Sitzungsunterlagen der Gemeinde Legden) © Gemeinde Legden

Kopfschüttelnd nahmen die Lokalpolitiker Kenntnis von den Neuigkeiten aus dem Rathaus. „Mir fehlt da völlig das Verständnis“, betonte Berthold Langehaneberg (CDU), der Vorsitzende des Ausschusses für Planen, Bauen, Landwirtschaft und Umwelt. Ständig werde gefordert mehr Wohnraum zu schaffen und dann würden den Kommunen mit solchen Gesetzesänderungen immer wieder Steine in den Weg gelegt. Ganz zu schweigen, was dieser Mehraufwand kosten werde.

Mehrkosten verursacht die Aufhebung besagten Urteils aber nicht nur aktuell. Insgesamt könnten auf dem rund 1,8 Hektar großen Areal mal 38 neue Wohnhäuser stehen. Geplant war, das Gebiet sukzessive in mehreren Abschnitten zu erschließen. Je kleiner dieser schlussendlich werden, desto teurer wird auch deren Erschließung, so Bürgermeister Dieter Berkemeier.

Fakt ist, in Asbeck gibt es zurzeit keinen Leerstand irgendwelcher Wohnräume. Zudem war die Zahl der Interessenten für ein Wohnbaugrundstück im Stiftsdorf erheblich höher, als Grundstücke im ersten Bauabschnitt an der Heeker Straße entstehen könnten.