Dem ein oder anderen wird die neue Baustelle direkt neben der Gasdruckregelanlage an der Kreisstraße 29, die von Legden nach Asbeck führt, schon aufgefallen sein. Mehrere Container, Baufahrzeuge und Arbeitsmaschinen sind dort seit gut zwei Wochen im Einsatz.
Im Oktober 2023 hatte Open Grid Europe (OGE) in einer Pressemitteilung mitgeteilt, durch die Erdgasleitung 13, die von Bad Bentheim über Heek und Legden bis Dorsten führt, bald Wasserstoff transportieren zu wollen. Die Projekt-Pressesprecherin der OGE Lisa Nohl und Bauleiter Dr. Kay Becker gaben jetzt Antworten auf die Fragen der Redaktion.

„Begonnen haben wir mit den Arbeiten bereits Anfang Juli“, erläutert Becker im Gespräch mit der Redaktion vor Ort. Damit schon bald Wasserstoff durch die Leitung fließen kann, müsse diese an manchen Stellen ertüchtigt werden, so der Bauleiter.
Die ehemalige Erdgasleitung kann umgestellt werden und sofort Wasserstoff transportieren, schreibt Lisa Nohl in ihrer E-Mail. Lediglich die Kundenanschlüsse und die Armaturenstationen müssen „H2-ready“, wie sie die Wasserstofftauglichkeit nennt, umgebaut werden.
Kein erhöhtes Gefahrenpotenzial
Von Bad Bentheim bis Legden seien insgesamt sieben Umbauten entlang der Leitung 13 notwendig, heißt es weiter. In Nordrhein-Westfalen liegen die umzubauenden Bereiche in den Städten und Gemeinden Ochtrup, Heek und Legden, so Lisa Nohl. Laut OGE sollen die Arbeiten in vier bis sechs Monaten erledigt werden. Kay Becker hofft, dass schon im Herbst alles fertig ist.
Sorgen um mögliche Gefahren, die im Zusammenhang mit dem Wasserstofftransport auftauchen, brauche sich niemand machen, stellt Lisa Nohl klar. Der Transport von Erdgas und Wasserstoff sei gleichrangig sicher, schreibt die Unternehmenssprecherin.
Wasserstoff aus Windstrom
Nötig sind die Baumaßnahmen für das Vorhaben „Get H2“. Die Partner BP, Evonik, Nowega, OGE, Thyssengas und RWE wollen gemeinsam eines der ersten integrierten Wasserstoffprojekte mit einer öffentlich zugänglichen Wasserstoffinfrastruktur aufbauen, heißt es auf der Internetseite zum Projekt (www.get-h2.de).
Bis spätestens 2025 wollen die Unternehmen die Erzeugung von grünem Wasserstoff mit industriellen Abnehmern in Niedersachsen und NRW verbinden. Der grüne Wasserstoff soll im niedersächsischen Lingen aus Windstrom erzeugt werden. Bestehende Gasleitungen der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega und OGE werden dazu auf den Transport von Wasserstoff umgestellt.