Warum erst jetzt Barrierefreiheit? In Legden wurde diese Chance 13 Jahre verschlafen

Barrierefreiheit: In Legden wurde diese Chance 13 Jahre verschlafen
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Bernd Schlusemann, Redaktionsleiter, Münsterland Zeitung

Wer auf den Rollator oder Rollstuhl angewiesen ist oder einfach schlecht zu Fuß ist, hatte in Legden bisher keine Chance, Rats- oder Ausschusssitzungen zu besuchen. Die steile Treppe zum Ratssaal hat viele Legdener von der Teilnahme ausgeschlossen, wenn die Kommunalpolitiker tagten.

Das war ein unnötiger und unverständlicher Ausschluss von den demokratisch Handelnden im Dorf – ein Unding, das längst nicht mehr in diese Zeit passt.

Dabei gibt es seit 13 Jahren einen barrierefrei zugänglichen Saal für Ratssitzungen. Dennoch tagte der Rat bisher immer noch im Obergeschoss des Hauses Wessling.

Beim Bau des Feuerwehrgerätehauses vor etwas mehr als einem Jahrzehnt wurde extra eine barrierefreie Möglichkeit geschaffen, damit der Rat dort tagen und alle Bürger an den Sitzungen teilnehmen können.

13 Jahre zu spät

Warum muss es erst einen Antrag geben, damit diese Möglichkeit überhaupt in Erwägung gezogen wird? Die Nachbarkommunen haben bereits vor Jahrzehnten Aufzüge in die Rathäuser eingebaut.

In Legden wurde eine gute, alternative Lösung geschaffen – und einfach nicht genutzt, um den Zugang zu politischer Teilhabe für alle Bürger zu gewährleisten. Oder wurde das von der Verwaltung einfach vergessen?

Gut, dass sich das jetzt ändert, allerdings 13 Jahre zu spät und dann auch noch erst auf Antrag.