Die sieben Damen aus Asbeck haben einen riesengroßen Spaß bei der Arbeit. Jeden ersten Dienstag im Monat treffen sich Renate Schürhoff, Hedwig Teising, Elisabeth Brügger, Elsbet Henseling, Ulla Schulten, Christa Baumeister und Maria Kolthoff. Schon um sechs Uhr in der Früh wird der alte Steinofen angefeuert. Das Brot der Frauen ist heiß begehrt. Für drei Euro das Stück können Interessierte ab elf Uhr einen Laib erwerben.
Elisabeth Brügger war die Erste an diesem Morgen (7. Februar). Sie hat den Ofen angeheizt in der Früh. Nach und nach trudeln dann alle ein. Als Erstes machen sie es sich bei einem Frühstück gemütlich in dem Backhaus von 1991. Das alte Haus wurde damals aus Frettholt gekauft. Ein Bild in der Stube zeigt das Originalhaus. Eins zu eins wurde es in der Klostergemeinde vom Heimatverein wieder aufgebaut.

Der Steinofen wird morgens um sechs das erste Mal von Hand angefeuert. Dann wird nach dem Frühstück der Teig für die rund 90 Brote geknetet. Insgesamt 50 Kilo Teig wird verbacken. Das Mehl ist ein Vollkorn-Mehl, 30 Prozent der Kornschale wird mit verarbeitet, das gibt dem Brot seine Farbe. Wenn das Feuer lang genug drin war und der Stein erhitzt ist, wird der Ofen gereinigt und dann kommen die Brote in die Röhre.
Es ist fein warm im Haus und es duftet köstlich. Die Frauen genießen das Beisammensein. „Wir machen das jetzt schon seit 25 Jahren“, berichtet Elisabeth Brügger. Die 74-Jährige ist stolz auf diese Tradition. Damals hat es angefangen damit, dass sie kleine Reiseführungen durch den Ort machte, und irgendwie ist ihr dann die Idee mit dem Backen gekommen.
Die Klostergemeinde hat eine lange Tradition und wurde bereits im 11. Jahrhundert zur Zeit von Bischof Werner von Münster gegründet. Ein bisschen fühlt man sich auch in dem Backhaus des Heimatvereins auch wie damals. Die sieben Frauen mit ihren Schürzen machen alles in Handarbeit. Die 50 Kilo werden von Hand vermengt, der Ofen wird von Hand befeuert und so auch der Verkauf und das Abwiegen. Große Technik brauchen die sieben Frauen nicht.
Die erste Ladung der rund 90 Brote ist im Nu weg. Immer wieder klopft es an der alten Holztür und jemand kommt herein und nimmt sich ein paar Brote mit, während die Frauen schon die nächste Ladung vorbereiten. Natürlich nicht ohne zwischendurch auch bei einem heißen Kaffee das Brot selber getestet zu haben.
Jede hat hier ihre Aufgabe. Die eine feuert den Ofen nach, die andere wiegt die Teigstücke ab und die nächste formt die Laibe. Und was zu lachen gibt es zwischendurch auch immer.
Um circa elf Uhr sind die letzten Brote im Ofen. Jetzt wird geputzt. Auf den erhitzten Steinen backt das Brot nun circa eine Stunde vor sich hin.
Interessierte, die auch ein Brot testen möchten, haben hierzu jeden ersten Dienstag im Monat die Gelegenheit – ab elf Uhr im historischen Backhaus im Dorfkern von Asbeck.