Überraschung in der Legdener Ratssitzung Gewerbesteuer-Einnahmen deutlich höher als angenommen

Gewerbesteuer-Einnahmen sind deutlich höher als angenommen
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Den wohl besten Job in der Ratssitzung am Montag, 23. Oktober, hatte Bernd Benker. Der Mitarbeiter im Fachbereich zwei „Finanzen und zentrale Dienste“ der Legdener Gemeindeverwaltung erläuterte den Ratsfraktionen den Finanzbericht zum laufenden Haushaltsjahr.

Und das entwickelt sich bisher deutlich besser als die zuständigen Mitarbeiter der Verwaltung in ihren vorsichtigen Prognosen berechnet hatten. Grund dafür ist ein Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 6,1 Millionen Euro. „Die Summe ist historisch hoch“, erklärte Bernd Benker in der Sitzung im Haus Wessling.

Obwohl auf den Faktor Konjunktur verwaltungsseitig kaum Einfluss genommen werden könne, stelle sich die finanzielle Lage in diesem Jahr sehr solide dar, so Benker.

Plus statt Minus

„Die unerwarteten Einnahmen verändern natürlich auch das prognostizierte Jahresendergebnis“, weiß der Finanzexperte der Gemeindeverwaltung. Sei man bisher von einem Minus in Höhe von etwa einer Million Euro ausgegangen, ergeben die neuesten Hochrechnungen ein Plus von circa 4,4 Millionen Euro in der Kasse der Kommune, so Benker.

Die guten Neuigkeiten sorgten natürlich auch auf der Seite der Kommunalpolitiker für positives Feedback. „Mit Hinblick darauf, dass einige Fraktionen in diesem Gremium standhaft behaupten, die Gemeinde sei pleite, beruhigt mich dieses Ergebnis sehr“, sagte Herbert Feldhaus, Ratsherr der CDU-Fraktion. Gleichzeitig richtete er seinen Dank an die Unternehmen, die in Legden niedergelassen sind und durch ihre Abgaben für das gute Ergebnis gesorgt haben.

Falsche Vermutung

Zuerst habe er vermutet, bei der Erstellung der Unterlagen sei ein Komma verrutscht, äußerte sich CDU-Fraktionsvorsitzender Berthold Langehaneberg in Richtung der Verwaltungsmitarbeiter und des Bürgermeisters. Von solchen Summen habe man viele Jahre nicht mal zu träumen gewagt.

„Was wir hier ernten, sind die Früchte der Vergangenheit“, betonte er. „Der Ausbau weiterer Industrieflächen stockt seit Jahren. Es muss dringend was passieren“, so Langehaneberg.

Investitionsstau

Bernd Benker stellt gleich klar, dass höhere Einnahmen natürlich auch für höhere Summen auf Seiten der Kreisumlagen sorgen. Und auch der Bürgermeister Dieter Berkemeier verwies auf die Investitionen, die aufgrund des Personalmangels in der Verwaltung, nicht getätigt wurden. „Wenn wir alles umsetzen, was noch geplant ist, dann reicht das Geld wiederum nicht“, stellte der Bürgermeister klar.

Ein Investitionsstau von etwa 16 Millionen Euro würde seit Jahren „vor sich hergeschoben“, erläuterte Tobias Ebbing, der Fraktionsvorsitzenden der SPD. Er richtet seinen Blick sogar noch weiter in die Zukunft. „Es kommt jetzt darauf an, für die Zukunft, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, betonte Ebbing abschließend.

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