Klarer Sieg für die CDU auch in Legden Dramatischer Verlust für die Grünen

Klarer Sieg der CDU in Legden : Dramatischer Verlust für die Grünen
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Die gute Nachricht: Mit 71,55 Prozent war die Wahlbeteiligung im Dahliendorf außerordentlich hoch. Von den 5490 Wahlberechtigten in Legden und Asbeck traten 3998 an die Wahlurne. Keine gute Nachricht ist - zumindest aus Sicht der Regierungsparteien - aber das Legdener Ergebnis für deren politische Arbeit in Berlin. Besonders dramatisch ist das Abschneiden der Grünen, die nur noch auf 9,38 Prozent kamen und ihr Ergebnis von 2019 (18.6 %) damit halbierten.

Verluste für SPD und FDP

Verlustreich ist dieser Wahlsonntag auch für die SPD, allerdings deutlich moderater: 13,66 Prozent der Wähler und Wählerinnen machten ihr Kreuz hinter der Sozialdemokratischen Partei. Und die FDP (2019: 6,3 %) wäre, gebe es auch bei der Europawahl die 5-Prozent-Hürde, mit 4,67 Prozent sogar raus. Erwähnt werden muss aber auch, dass die AFD deutlich zulegte, was sich in einem Stimmenanteil von 8,09 Prozent ausdrückt. Bei der letzten Wahl erreichte sie 4,0 Prozent. Parteien wie VOLT (1,6 %) und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW/1,9 %) spielten keine (große) Rolle beim kommunalen Wahlergebnis.

Nicht nur Bürgermeister Dieter Berkemeier dürfte vor allem angesichts der hohen Wahlbeteiligung recht erleichtert sein. Für Berkemeier ist es nämlich eine Selbstverständlichkeit, von seinem Wahlrecht für Europa Gebrauch zu machen, „um für die Demokratie einzutreten“. Der Ausgang der Wahl habe unmittelbar auch Einfluss auf die Gemeinde Legden und auch auf seine Arbeit als Bürgermeister.

Kurz nach 17 Uhr: In einem der beiden Briefwahlbezirke im Rathaus werden letzte Prüfungen vorgenommen.
Kurz nach 17 Uhr: In einem der beiden Briefwahlbezirke im Rathaus werden letzte Prüfungen vorgenommen. © Christiane Hildebrand-Stubbe

Europa ist überall

Die Bedeutung von Wahlen und ganz besonders dieser Europawahl sieht auch Julia Schröder, die noch kurz vor Schließung der Wahllokale in der Brigidenschule ihre Stimme abgibt: „Nicht erst seit der intensiven Werbung der letzten Tage und Wochen ist mir klar geworden, welchen Stellenwert Europa und die EU für uns haben“, sagt die 26-Jährige.

Ihr Freund Henning Ahlers hatte schon gewählt, hätte es aber rechtzeitig ins Wahllokal geschafft. Er wollte aber auf Nummer sicher gehen, weil er erst Sonntagnachmittag von der Fahrt mit der ersten und zweiten Fußballmannschaft des SUS zurück war. Die Wahl war sogar auf der Insel ein Thema: „Wir haben vorher auch nochmal über unsere Gruppe extra zur Wahl aufgerufen.“ Wie er hätten nach seiner Einschätzung die meisten seiner Mannschaftskollegen sich für Briefwahl entschieden.

Wie genau sich das Wahlergebnis - allerdings das aus dem gesamten EU-Gebiet - demnächst auf die Arbeit des Bürgermeisters und das Lebensumfeld von Julia und Henning auswirkt, wird erst die Zukunft zeigen.