Grünspan und Stolperfallen Legdener Sekundarschule bekommt neuen Schulhof

Schulleiter freut sich auf neuen Schulhof an der Sekundarschule
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Kopfschüttelnd liest der Schulleiter der Paulus-van-Husen-Schule Knut Kasche den Satz der Bezirksregierung in der Qualitätsanalyse der beiden Schulstandorte in Legden und Rosendahl. Beide Schulhöfe seien in einem guten Zustand, ist dort zu lesen. „Das sehe ich ganz anders“, stellt er im Gespräch mit der Redaktion direkt klar. „Die Aufenthaltsqualität auf beiden Schulhöfen ist mies.“

Viele Jahre sei an beiden Schulstandorten deutlich zu wenig investiert worden, so Kasche. „In Legden wird das sowohl von der Verwaltung als auch von den Lokalpolitikern gesehen“, so der Leiter der beiden Schulstandorte. Im Haushalt für das Jahr 2024 seien 250.000 Euro für die Schulhofgestaltung und 60.000 Euro für weitere Sanierungsarbeiten an der Schule berücksichtigt worden.

„Ein ähnliches Engagement wünsche ich mir auch auf Osterwicker Seite“, sagt der Schulleiter mit Blick zur Nachbargemeinde. Die Ansätze im Rosendahler Haushalt fallen in seinen Augen viel zu kurz aus.

Deutlich in die Jahre gekommen

Vor Ort wird schnell klar, was Knut Kasche meint. Die Gebäude am Legdener Standort der Paulaus-van-Husen-Schule sind zwar von etwa 5000 Quadratmetern Fläche umgeben. Ein schöner Schulhof für 10- bis 14-Jährige sieht aber definitiv anders aus. Dem Gelände sieht man sein Alter deutlich an.

Die Flächen sind teils gepflastert, teils asphaltiert, es gibt aber auch Grünflächen, auf denen zwei Tore einen Bolzplatz darstellen sollen. Außerdem stehen zwei Tischtennisplatten, ein Soccerfeld, ein Basketballkorb und eine Kletterspinne auf dem Schulhof im Dahliendorf.

Die Bänke sind größtenteils von Grünspan überzogen. Der Bereich, der unmittelbar an die Sporthalle angrenzt, ist von Höhen und Senken überzogen. An unzähligen Stellen gibt es Stolperfallen aufgrund von hochstehenden Pflastersteinen. „Ein schöner Schulhof, auf dem Kinder sich gerne aufhalten, sich in den Pausen auspowern können und gerne ihre Zeit in der Mittagspause verbringen, sieht für mich anders aus“, so Kasche.

Schultag gleicht Arbeitstag

Nicht zu vergessen: die 169 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis sieben, die in Legden unterrichtet werden, besuchen eine Ganztagsschule. „Die verbringen hier an drei Tagen in der Woche einen ganzen ‚Tag‘“, verdeutlicht Schulleiter Knut Kasche.

Mit dieser Meinung ist er in Legden nicht alleine. Sowohl Bürgermeister Dieter Berkemeier als auch die Politiker der Fraktionen in Schulausschuss und Rat sahen das ähnlich und haben Geld für die Umgestaltung des Schulhofes bereitgestellt.

Erste Ideensammlung

Noch in dieser Woche treffe sich das Kollegium zum Ideen-Austausch, so der Schulleiter. Im März sei ein Termin mit Vertretern der Gemeinde- und Schulverwaltung, aber auch Vertretern der Schülerschaft geplant, erklärt er. Aber auch die Eltern sollen ihre Ideen äußern können, ergänzt Kasche.

Ihm sei völlig klar, dass vermutlich nicht alle Wünsche erfüllt werden können. „Wir verlangen auch keine goldenen Wasserhähne“, äußert sich Kasche schmunzelnd. Aber erfolgreiches Lernen hänge auch damit zusammen, ob man sich wohlfühle. Und da gäbe es auf dem Legdener wie auch auf dem Osterwicker Schulhof ganz klar Luft nach oben.

Moderate Wunschliste

Knut Kasche wünscht sich in Legden flexible Sitzmöglichkeiten, Spielmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, eine ebene Fläche, auf der man stolperfrei rennen könne und natürliche Beschattung. Auch wenn die vorhandenen Bäume teilweise für die Stolperfallen ursächlich seien, sollen diese, wenn es nach ihm geht, unbedingt erhalten bleiben, beteuert der Schulleiter.

Außerdem wünscht sich Knut Kasche sowas wie ein grünes Klassenzimmer. „Wir lehren ja schon lange nicht mehr strikt in der Klasse im Frontalunterricht“, erklärt Kasche. Wenn das Umfeld dazu einladen würde, könne er sich gut vorstellen, bei gutem Wetter mit den Schülern nach draußen zu gehen. Auch einen Schulgarten könne er sich gut vorstellen.

Dringend überdacht werden müssten auch die Parkplätze, die unmittelbar an den Schulhof grenzen, gibt Kasche zu bedenken. Er ist zuversichtlich, dass in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, den Eltern, Schülern und dem Kollegium viele gute Ideen zusammen kommen. Für die Zukunft wünscht er sich, dass die Politik auch zukünftig die Notwendigkeit sieht, Geld in den Schulstandort zu investieren.

Diesen Artikel haben wir zuerst am 20. Februar 2024 veröffentlicht.

Alle Schulen auf dem gleich schlechten Stand?: Das ist hoffentlich nicht euer Ernst!