Kein Motorensound, keine quietschenden Reifen, keine Bremsgeräusche, obwohl sich vier sogenannte Mini-Z-Autos auf einer Rennstrecke miteinander messen. In der Legdener Bauerschaft Steinkuhle hat sich eine Fan-Gemeinschaft von ferngesteuerten Modellautos in Eigenleistung eine sogenannte Mini-Z-Rennstrecke gebaut. Seit 2018 befindet sich die 82 Meter lange Piste in einem Nebengebäude auf einer Hofstelle.
Jeden Dienstag und Sonntag treffen sich dort bis zu 15 Fahrer, die ihre RC-Modelle im Maßstab 1:27 im freien Training über die Strecke jagen. „Die schnellste Geschwindigkeit, die auf unserer Strecke gemessen wurde, liegt bei 60 Kilometern pro Stunde“, sagt Werner Pfetzing. „Möglich sind aber bis 80 km/h.“ Die Rennbahnen besteht aus RCP-Matten. Für den Bau der Strecken gibt es sogenannte Kits, die alles für einen bestimmten Streckenverlauf enthalten. „Man kann aber auch seine ganz eigene Strecke kreieren und bauen“, erklärt der Experte.
Thomas Baranski nimmt an seinem Fahrzeug das letzte Feintuning vor und erklärt: „Die Fahrzeuge bauen wir selbst zusammen. In der Regel sind das Bausätze.“ Michael Finger ergänzt: „Im Bausatz ist alles bis auf die Reifen, die Karosserie und die Fernbedienung enthalten.“ Knapp 200 Euro kosten diese Bausätze. Die Karosserieformen sind so vielseitig wie die Automodelle auf den Straßen. Die RC-Racing-Freunde aus Legden bevorzugen aber sportliche Karosserien.

„Anfänger beginnen erst mal mit einem Fahrzeug“, erzählen Werner und Michael. Wie bei vielen anderen Hobys auch kommen mit den Jahren dann aber schon einige Modelle zusammen. „Ein befreundeter Fahrer baut jedes Modell direkt zweimal. Einmal für die Strecke und einmal für die Vitrine zu Hause“, erzählt Werner Pfetzing schmunzelnd. Das Fahrwerk der kleinen Autos kann besonders fein abgestimmt werden. „Wir verbauen unterschiedlich harte Federn und passen Sturz und Vorlauf an die jeweilige Reifenart an“, zeigt Michael Finger an einem seiner Modelle.
„Da sich die Fahrbahnbeschaffenheit im Laufe eines Tages und je nach Jahreszeit stark verändert, wechseln wir manchmal mehrmals die Reifen“, erläutern Michael und Werner. Der Grip der ferngesteuerten Miniautos lässt sich wie bei den „großen“ Vorbildern optimieren.
Als Fernbedienungen bevorzugen die RC-Freunde solche im Pistolengriff-Stil, die separat angeschafft werden. Diese sind so fein eingestellt, dass es einem Laien beim ersten Versuch fast unmöglich ist, die Autos über die Rennstrecke zu steuern. „Damit wir uns beim Rennen nicht in die Quere kommen, sind unterschiedliche Kanäle programmierbar“, sagt Thomas Baranski.
Außerdem werden die Fahrzeuge mit einem Infrarottransponder ausgestattet. Der übermittelt die Zahl der gefahrenen Runden, misst die insgesamt gefahrene Zeit und die der schnellsten Runde. „Am Ende eines Renntages haben wir dann immer eine Liste mit den Resultaten, die wir auf unserem Facebookkanal teilen“, so Werner Pfetzing.
Wieder auf die Strecke geschubst
Thomas Baranski ist zwischenzeitlich fertig geworden. Sein blaues Auto rast über die Strecke, fliegt aus der Kurve und bleibt auf der Reling liegen. Rennkollege Michael Finger fährt mit seinem Auto zu der Stelle und schubst Thomas Auto wieder auf die Bahn. „Das klappt in den meisten Fällen problemlos“, erklärt Thomas. Bei offiziellen Rennen stehen an der Bahn verteilt Streckenposten, die dafür sorgen, dass die Autos bei einem Crash schnell weiterfahren können.
Neben der Rennstrecke befinden sich vier „Werkstattarbeitsplätze“. „Hier haben wir alle Werkzeuge, die wir benötigen und auch die gängigsten Ersatzteile haben wir vorrätig“, so Michael Finger. „Sonderanbauteile oder spezielle Ersatzteile bringt jeder selbst mit“, so Michael Finger weiter.
Interessierte sind eingeladen, dienstags oder sonntags vorbeizuschauen. Genaue Öffnungszeiten werden regelmäßig auf der Facebookseite der Racingfreunde veröffentlicht.

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