Zwei Mehrfamilienhäuser neben Friedhof in Legden geplant Parkfläche wird überbaut

Privater Bauherr plant zwei Mehrfamilienhäuser neben dem Friedhof
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Zwei Wohnhäuser mit jeweils bis zu acht Wohneinheiten möchte ein privater Bauherr an der Bahnhofstraße gegenüber dem Friedhof errichten. Das kann man den Unterlagen im Ratsinformationssystem (www.legden.de) zur nächsten Ratssitzung entnehmen.

Per E-Mail hat der Bauherr Paul Königsmann am 23. August die Änderung der Baugrenzen, der Dachneigung und der Anzahl der zulässigen Vollgeschosse im Bebauungsplan „Triepenbusch“ bei der Gemeindeverwaltung beantragt.

„Ich habe die Idee, dort hochwertige, ökologische Wohnungen zu errichten“, erläutert er im Telefonat mit der Redaktion. In erster Linie soll es sich dabei um Eigentumswohnungen handeln, ergänzt er. Sollte für einzelne Wohnungen kein Käufer gefunden werden, könne er sich auch vorstellen, diese zum Beispiel Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, so Paul Königsmann, der Inhaber der Legdener Papierfabrik Venceremos ist.

Übernahme der Eigentümer-Pflichten

Das besagte Grundstück ist etwa 1600 Quadratmeter groß und wird seit vielen Jahren überwiegend von Besuchern des Friedhofes als Parkplatz genutzt. „Wir haben eine Vereinbarung mit dem Grundstückseigentümer über diese Nutzung“, erklärt Kirchenvorstandsmitglied Alfred Schenk. „Die Kirchengemeinde übernimmt die Eigentümer-Pflichten, wie zum Beispiel das Räumen und Streuen der Gehwege im Winter“, sagt Paul Königsmann. Dafür dürfe dort geparkt werden.

Einen Termin, wann mit dem Bau begonnen werden soll, gibt es laut potenziellem Bauherren bisher noch nicht. „Die momentane Zins-Situation, die Baukosten, aber auch die Dauer des Genehmigungsverfahrens nehmen darauf Einfluss“, so der Unternehmer. Am Ende des Tages müsse sich das Ganze aber auch finanziell rentieren, erklärt er.

Eines steht aber schon fest. Die Wohnungen sollen den höchst möglichen Energiestandards entsprechen, stellt Königsmann, der sich selbst als Klimaschützer beschreibt, klar. „Ich denke da an so Sachen wie Dachbegrünung, PV-Anlagen und Hanf-Dämmung“, sagt er. Seiner Idee nach sollen die Häuser mindestens dem KFW Standard 40 plus entsprechen. Was bedeutet, es darf höchstens 40 Prozent der Energie eines definierten Referenzgebäudes verbraucht werden.

Bedarf besteht

Abzuwarten sei auch noch die Reaktion der Nachbarn, weiß der private Investor. Oft sei es ja so, dass im entsprechenden Ort zwar dringend Wohnraum benötigt werde, sich Anwohner aber mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Mehrfamilienhäuser wehren, weiß Königsmann aus Erfahrung. „Mit der Gemeindeverwaltung stehe ich regelmäßig im Austausch, daher weiß ich sicher, dass auch in Legden dringend Bedarf an Wohnungen besteht“, sagt er.

Zum Problem werden könnte außerdem noch der Wegfall der Parkfläche. „Bei Beerdigungen herrscht ja jetzt schon absolutes Verkehrschaos“, erläutern einige Anwohner, die anonym bleiben möchten. Sollte das Grundstück an der Bahnhofstraße bebaut werden, stehen neben einem Parkstreifen entlang der nördlichen Grenze des Friedhofs nur noch einige Parkbuchten in Friedhofsnähe zur Verfügung.

Zufahrtssicherung

Davon würde nach dem vorliegenden Entwurf zum Bauvorhaben mindestens einer wegfallen, ist der Beschlussvorlage zu entnehmen. Da sich der Rat neben der maximalen Geschossflächenzahl und der Gestaltungsfestsetzung aber auch mit einer Zuwegung zu zwei Grundstücken, die hinter dem bisher unbebauten Areal liegen, befassen muss, könnte sich die Anzahl noch erhöhen.

Jürgen Göckemeyer, Fachbereichsleiter für Finanzen und Zentrale Dienste bei der Gemeindeverwaltung und allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters erklärt im Telefonat mit der Redaktion, dass die Sanierung der Bahnhofstraße ja noch ausstehe. „Sinnvoll ist es, vorher gemeinsam mit der Kirchengemeinde zu überlegen, wie die Parksituation am Friedhof gestaltet werden kann“, sagt er.

Die Ratssitzung am Montag, 23. Oktober, findet um 18 Uhr im Haus Wessling, Busshook 6, statt. Besucher sind zum öffentlichen Teil der Sitzung willkommen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 17. Oktober 2023.

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