Polizeistation Legden Holger Büscher (54) ist zwar der neue Beamte – aber kein Unbekannter

Holger Büscher ist zwar der neue Polizeibeamte – aber kein Unbekannter
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In der Polizeistation von Legden läuft noch nicht alles rund. „Die neuen Fußmatten wollen noch nicht so, wie ich möchte“, sagt Polizeihauptkommissar Holger Büscher mit einem Lächeln. Zum Jahresbeginn 2023 ist die Ledgner Polizeistation umgezogen. Von der Osterwicker Straße 7 zur Hauptstraße 24. „Fußläufig liegen etwa 300 Meter zwischen beiden Standorten“, sagt Büscher. Mit den neuen Räumlichkeiten kam auch er neu in die Gemeinde. Zumindest als zuständiger Bezirksbeamter.

Denn Büscher, der zuvor bei der Polizei in Gescher tätig war, kennt sich bereits gut in seinem neuen Einsatzgebiet aus. Der 54-Jährige ist seit gut 30 Jahren im Ort zuhause – und bestens vernetzt. „Ich bin im Schützenverein und im Fußballklub aktiv“, erzählt er. „Daher kennen mich viele Leute hier schon.“ Während der Polizist spricht, hebt er immer mal wieder die Hand und grüßt so vorbeigehende Menschen.

Neue Polizeistation liegt zentraler

Genau deshalb sei die Polizeistation auch umgezogen. „Hier an der Hauptstraße ist einfach mehr los“, erklärt Büscher. „Und die alten Räumlichkeiten in einem Mehrfamilienhaus waren nicht mehr zeitgemäß.“ Der neue Standort sei zudem auch seine Idee gewesen, berichtet er. „Ich habe den Kontakt zum Vermieter hergestellt.“

Die neue Polizeistation in Legden befindet sich seit dem Jahresbeginn an der Hauptstraße 24.
Die neue Polizeistation an der Hauptstraße in Legden befindet sich im Ortszentrum unweit des Rathauses. © Julian Preuß

Die „kurzen Wege“, wie Büscher sie nennt, seien ein Aspekt, auf den er auch künftig viel Wert legen möchte. Das sei nicht nur räumlich gemeint – beispielsweise ist das Rathaus nur einen Katzensprung von der neuen Polizeistation entfernt.

Deshalb möchte sich Büscher unter anderem auch bei den Schulen in der Gemeinde vorstellen. Auch mit der Feuerwehr befinde er sich im Austausch. Nahbar wolle der Legdener als Polizist sein. Mögliche Hemmschwellen abbauen sei ebenfalls sein Ziel. „Ich möchte die Kontakte pflegen, das ist eine sehr wichtige Aufgabe. Schließlich geht es einfach besser, wenn man Hand in Hand arbeitet.“

Sprechzeiten auch am Nachmittag

Um den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern zu pflegen, ist die Polizeistation jeweils sieben Stunden pro Woche geöffnet (mo: 10 bis 12 Uhr, di: 12 bis 14 Uhr, mi: 11 bis 12 Uhr, do: 15 bis 17 Uhr). Büscher sagt dazu: „Ich habe extra mehr Sprechzeit in den Nachmittagsbereich gelegt.“ Mittlerweile sind die neue Adresse und die neuen Sprechzeiten auch auf der Seite der zuständigen Kreispolizeibehörde Borken aufgelistet.

Doch mit welchen Anliegen kommen die Menschen eigentlich zu Büscher? Dazu könne er noch nicht ganz so viel sagen, meint er. Dennoch habe sich in den ersten fast drei Wochen eine Art „Tagesgeschäft“ herauskristallisiert. Manchmal würden Leute einen Diebstahl, zum Beispiel ein gestohlenes Fahrrad, melden wollen. Auch Einbrüche seien ab und an ein Thema.

Das Arbeiten in der rund 7000-Einwohner-Gemeinde Legden sei allerdings doch noch etwas anderes als in der Kleinstadt Gescher mit gut 17.000 Einwohnern. Schließlich kannte Büscher Legden bisher nur aus der Einwohnersicht. „Wenn man in der Stadt arbeitet, in der man wohnt, geht man noch tiefer rein und man lernt die Leute nochmal aus einer anderen Perspektive kennen.“

Dann klingelt auch schon das Telefon. Eine der Schulen hat sich zurückgemeldet, um den Vorstellungstermin abzusprechen. Wenig später fährt das Auto einer Handwerksfirma vor. Ein bisschen ist noch zu erledigen. Wie das eben so ist, nach einem Umzug.

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