Personalmangel in der Legdener Gemeindeverwaltung Monika Massing wagte den Umstieg

Personalmangel in der Verwaltung: Monika Massing wagt den Umstieg
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Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Kindergärten müssen ihre Betreuungszeiten einschränken, Krankenhäuser stoppen die Patientenaufnahme und wer schon mal versucht hat, kurzfristig einen Handwerker zu bekommen, wird gemerkt haben, dass man oft monatelang warten muss.

Nicht anders sieht das bei den örtlichen Verwaltungen aus. Die Gemeinde Südlohn hat zuletzt nicht eine Bewerbung auf eine Stellenausschreibung bekommen (Münsterland Zeitung berichtete).

Auch bei der Gemeinde Legden gibt es immer wieder offene Stellen. Vor fast fünf Jahren hat sich Monika Massing auf eine dieser Stellen beworben. „Eigentlich bin ich Justizfachangestellte“, erzählt die Legdenerin im Gespräch mit der Redaktion. „Ich war aber schon einige Jahre bei einer Krankenkasse beschäftigt, wo ich auf Grund von Umstrukturierungsmaßnahmen versetzt werden sollte“, erzählt sie weiter.

Jeden Tag über eine Stunde zur Arbeit zu fahren, kam für sie nicht in Betracht. Deshalb suchte sie nach einer Alternative. „Damals war ich 39 Jahre jung und traute mir durchaus zu, nochmal in ein anderes Berufsfeld zu wechseln“, sagt Monika Massing.

Und so kam es, dass sie am 1. Juni 2018 bei der Gemeindeverwaltung im Fachbereich eins, Bürgerservice und Soziales, anfing. „Anfangs war ich mit einer halben Stelle für Asylangelegenheiten zuständig und mit einer halben Stelle im Bürgerservice“, erklärt sie.

„Die Kollegen haben mir den Einstieg sehr leicht gemacht“, sagt sie. Insgesamt sei das Betriebsklima im Rathaus sehr angenehm. „Wir sind hier ein tolles Team“, bestätigt auch Bürgermeister Dieter Berkemeier.

Hans Wittmund, der damalige Leiter des entsprechenden Fachbereichs, hat Monika Massing dann vorgeschlagen, die Fortbildung zur Verwaltungswirtin zu machen. Gemeinsam mit einer Kollegin, die ebenfalls als Quereinsteigerin ins Rathaus kam, besuchte sie daraufhin zwei Jahre lang, ein- bis zweimal wöchentlich, die Fortbildung.

Heute ist Monika Massing zuständig für Wohngeld- und Rentenanträge und für alle Vorgänge im Standesamt. Eine Fortbildung zur Standesbeamtin hat sie nämlich auch noch absolviert.

Die Schließung für den Publikumsverkehr am Mittwoch helfe sehr, sagt sie. „An diesem Tag können wir ganz in Ruhe komplexere Anträge bearbeiten.“ Während der Öffnungszeiten sei im Bürgerbüro immer viel los, außerdem klingele das Telefon manchmal ununterbrochen.

„Viele Dinge können auch online ganz bequem von Zuhause aus beantragt oder angemeldet werden“, erklärt Monika Massing. So zum Beispiel das Beantragen eines Führungszeugnisses, die An- oder Abmeldung eines Hundes oder etwa der Antrag auf Wohngeld, zeigt ein Blick auf die Internetseite (www.legden.de) der Gemeinde Legden.

Bewerbungen ausdrücklich erwünscht

Für die beiden Stellen, die in Kürze besetzt werden sollen, seien schon einige Bewerbungen eingegangen, erzählt der Bürgermeister. „Wir sind grundsätzlich offen für jede Bewerbung“, so Berkemeier weiter. Um dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken, werde natürlich auch im Rathaus in zwei Fachrichtungen aktiv ausgebildet. Zwei Auszubildende gäbe es momentan.

Um Werbung für den Beruf der Verwaltungsfachangestellten und der Fachkraft für Abwassertechnik zu machen, wird die Gemeinde Legden wieder am Ausbildungscampus teilnehmen und auch bei der Nacht der Ausbildung vertreten sein.

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