Bereits im Oktober 2023, als der Übertragungsnetzbetreiber Amprion bei einer Infoveranstaltung in Legden erstmals die unterschiedlichen Korridore einer neuen Stromleitung vorgestellt hatte, war klar: Egal welchen Weg die Leitung schlussendlich durchs Münsterland nehmen wird, sie wird definitiv durch Legden gehen. Doch woher genau?
Schon damals stieß das bei vielen Legdenern nicht auf Begeisterung. Immerhin entwickelt sich die Dahliengemeinde mit der Gasverdichterstation im Haulingort und der 380 KV Leitung, die in Teilen sogar durch einen Energietunnel unter Legden hindurchführt, zu einem echten Knotenpunkt in Sachen Energieversorgung.
Favorisierter Streckenverlauf
Die Planungen zum Bauvorhaben „Windader West“ schreiten indes weiter voran. „Alle planungsrelevanten Unterlagen wurden jetzt bei den zuständigen Behörden eingereicht und gleichzeitig einer der Verlaufsstrecken favorisiert“, sagt Projektsprecher Stefan Sennekamp auf Anfrage.
Für die Bürger findet deshalb erneut eine Infoveranstaltung auf dem Kirmesplatz an der Straße „Stiege“ neben dem Pfarrheim statt. Der Projektsprecher fürs Münsterland, Linus Dahm, wir am Dienstag, 4. Juni, zwischen 10 und 12 Uhr ebenfalls für Fragen zur Verfügung stehen.
Strom für Achtmillionen Menschen
Geplant ist, dass die „Windader West“ ab 2032 Strom aus den Offshore-Windparks in der Nordsee in die Metropolen an Rhein und Ruhr bringt. Durch die Leitung sollen ab 2035 mindestens 40 Gigawatt, ab 2045 sogar 70 Gigawatt fließen.
Nach dem Willen der Bundesregierung sollen Windparks auf See somit im Jahr 2035 so viel elektrische Leistung bereitstellen wie über 50 große Kohlekraftwerke. Insgesamt werden vier parallel zueinander verlaufende Offshore-Netzanbindungssysteme geplant.
An Land, wie hier im Münsterland, verlaufen die Leitungen als Erdkabel in Gleichstromtechnik. Sie können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen, was etwa dem Strombedarf von acht Millionen Menschen entspricht.
Weitere Informationen zu den Projekten und geplanten Infoveranstaltungen auch in anderen Orten finden Interessierte auf der Internetseite (offshore.amprion.net) der Firma Amprion.