
Thyssengas und Open Grid Europe wollen bis 2029 eine neue Wasserstoffleitung von Emsbüren bis Dorsten bauen. So weit, so gut. Die Trassensuche führt, wie sollte es auch anders sein, natürlich wieder durch das Mekka der Infrastrukturleitungen, den kleinen Ort Legden. Das wird dann die neunte große Fernleitung, die in diesem Falle Wasserstoff unter Legden hindurchführen wird.
Schaut man sich bei Google Maps die Satellitenbilder der beiden Ortsteile an, sieht man einen Flickenteppich aus Baustellen. Die Gasverdichterstation im Südosten, den Verlauf der Zeelinkleitung aus südlicher Richtung. In der Nähe des Bahnhofs erkennt man noch die Baustelle des Stromtunnels und nordwestlich von Asbeck die im Bau befindliche Kabelübergabestation.
Als Legdenerin habe ich das Gefühl: Nirgends werden so viele Energieversorgungsleitungen und die zum Betrieb nötige Infrastruktur ge- und verbaut wie hier bei uns. Natürlich möchte auch ich morgens meine Haare föhnen und wenn ich das Heizungsthermostat aufdrehe, freue ich mich, wenn es zu Hause mollig warm wird.
Doch irgendeine Gegenleistung für diese vielen Leitungen, die unter unserem Dorf verbuddelt sind, wäre schon schön. Vielleicht eine prozentuale Beteiligung an den Gewerbesteuern der Inhaberfirmen für jeden Meter Leitung? Oder Nachlässe bei den Strom- und Gastarifen? Oder einfach mal einen Bogen um Legden machen?