Bürgermeister Berkemeier ist zufrieden. Endlich gibt es einen kleinen Puffer für die Unterbringung der ankommenden Flüchtlinge. Lange wollte die Gemeinde sowohl Containerunterkünfte als auch die Nutzung von Turnhallen vermeiden. Leider gebe der aktuelle Wohnungsmarkt aber nichts mehr her, sagt Bürgermeister Dieter Berkemeier.
An einem neuen Standort gibt es seit November nun 13 Container, in denen etwa 20 geflüchtete Menschen Platz finden. Für Sozialräume, Toiletten und Küchen ist gesorgt.
„Eigentlich wollten wir das immer vermeiden“, sagt der Bürgermeister. „Auch für uns ist die Logistik von Wohnungen einfacher. Aber leider konnte kein geeigneter Wohnraum mehr gefunden werden“, berichtet er.
In den Containern ist es am Dienstagmittag muckelig warm. Etwas Geschirr und Bettzeug liegt für die Ankommenden bereit. Fünf Personen leben bereits in den Containern. Es gibt zwei Hausmeister, die sich für die Gemeinde um die insgesamt 15 Unterkünfte kümmern.
In Legden leben aktuell 168 geflüchtete Menschen. 62 davon haben bereits eigenen Wohnraum. Doch der Strom der Schutzsuchenden reißt nicht ab. „Ich bin etwas erleichtert“, berichtet der Bürgermeister mit Blick auf die Container. „Obwohl die Unterkünfte nicht meine erste Wahl sind, wir haben nun Platz für circa 30 weitere Personen. Das verschafft uns einen kleinen Puffer.“
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 138 Personen aufgenommen, darunter 87 aus der Ukraine. In den letzten fünf Jahren lag die durchschnittliche Aufnahme pro Jahr bei 29 Personen. Somit war im letzten Jahr die vierfache Menge an Flüchtlingen in Legden unterzubringen. Vor dem Krieg gab es 4 Unterkünfte im Dorf, aktuell sind es 15 Unterkünfte.
Die meisten Menschen, die in Legden ankommen, kommen über das FlüAG, das Flüchtlingsaufnahme Gesetz. Aktuell mit einer Vorlaufzeit von 14 Tagen.
Das war allerdings nicht immer so. „Das ist jetzt schon etwas entspannter“, berichtet Dieter Berkemeier. Des Weiteren gibt es Verpflichtungen über das Landesaufnahmegesetz, für Familienzusammenführungen und die Aufnahme von Ortskräften aus Afghanistan. Aber: „Letztere wurden bei uns bisher nicht gemeldet“, so Berkemeier.
30 freie Plätze aktuell
Der Bürgermeister ist stolz auf die Arbeit, die auch in der Gemeinde Legden geleistet wird. Etwa 20 Personen aus dem Ort arbeiten ehrenamtlich als Flüchtlingslotsen, um den Menschen das Ankommen zu erleichtern. Zudem gibt es eine kleine Modeboutique mit gespendeter Kleidung am Sportplatz.
„Ganz süß gemacht“, sagt Berkemeier. Und es gibt die Fahrradwerkstatt in Asbeck. Damit die Flüchtlinge auch mobil sind. „Die meisten von ihnen kümmern sich sehr schnell um Arbeit“, berichtet Berkemeier.
Mit den neuen Plätzen durch die Container und den freiwerdenden Plätzen in den anderen Unterkünften ist die Aufnahme aktuell zunächst gesichert. Der Bürgermeister ist froh, dass die Gemeinde Legden für die Unterbringung von Geflüchteten bisher nicht auf Turnhallen zurückgreifen musste. Das möchte er unter allen Umständen weiterhin vermeiden.
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