Feierliche Vertragsunterzeichnung. Bürgermeister Dieter Berkemeier unterschreibt zusammen mit Christiane Uischner den Hauptmietvertrag. Hinter ihnen (v.l.): Thomas Hakenfort, Tim Voss, Stefan Hochstadt und Markus Uischner.

© Christiane Hildebrand-Stubbe

Neue Mieter für Legdens Zentrum – Haustechnik und Ideenwerkstatt

rnLeerstand-Offensive

Die Tinte ist trocken. Unter zwei neuen Mietverträgen stehen die Unterschriften. Die Offensive gegen Leerstand in Legden zeigt offenbar erste Früchte. Dank des „Sofortprogramms Innenstadt“.

Legden

, 17.03.2022, 17:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diesen Termin im Rathaus haben am Mittwochnachmittag alle Beteiligten gerne wahrgenommen. Allen voran Bürgermeister Dieter Berkemeier. Der Anlass war nämlich ein durchaus erfreulicher. Mit ihrer Unterschrift machen Bürgermeister, Eigentümer und neue Mieter es möglich, dass zwei Räumlichkeiten im Legdener Zentrum eine neue Nutzung bekommen können.

In das ehemalige Modehaus Völker und auch in den Taubenturm am Dahliengarten ziehen neue Mieter ein. Möglich wurde das durch das „Sofortprogramm Innenstadt“ und Dr. Thomas Hackenfort, der den Antrag für Legden gestellt hatte und auch einer der neuen Mieter ist.

Alle Beteiligten sind Gewinner

Rückblende: Als das Ehepaar Völker im vergangenen Jahr nach 31 Jahren die Tür ihres Modehauses für immer schließen musste, machte es für das Aus auch die Untätigkeit der lokalen Politik verantwortlich. An den anteiligen rund 100.000 Euro von insgesamt 224.471 Euro aus dem Sofortprogramm-Fördertopf des Landes für Legden hatte das Modegeschäft jedenfalls nicht mehr teilhaben können. Davon profitieren jetzt die Eigentümer Christiane und Markus Uischner, der neue Mieter Tim Voss und eben auch der Bürgermeister.

Ende eines Leerstands: Statt Mode wird es in dem ehemaligen Geschäft Völker bald Werkzeug und Haustechnik geben.

Ende eines Leerstands: Statt Mode wird es in dem ehemaligen Geschäft Völker bald Werkzeug und Haustechnik geben. © Markus Gehring

„Eine Win-Win-Win-Situation“ kommentierte das Dr. Stefan Hochstadt. Offiziell fungiert die Kommune als Hauptmieter und schließt dann einen weiteren Vertrag mit den „Untermietern“. Durch die Fördermittel, aber auch durch Verzicht der Immobilienbesitzer kann so eine sehr viele günstigere Miete ermöglicht werden.

Werkzeug statt Mode

Statt Mode wird Garten- und Landschaftsbauer Tim Voss in seinem neuen Geschäft an der Hauptstraße demnächst alles rund um das Thema Haustechnik anbieten. Von kleinen Schrauben bis zum großen Werkzeug. Auch das Lastenrad wird dort übrigens stehen. Daneben auch Rasenroboter und weitere Technik für den Garten. Tim Voss: „Man wird erstmal schauen, wie sich alles entwickelt.“ Ziel ist es in jedem Fall aber, wie Stefan Hochstadt betonte, dass der neue „Laden“ nicht nur gezielt Heimwerker anziehen solle, sondern durchaus auch Laufkundschaft.

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Zusammen mit Thomas Hackenfort steht Stefan Hochstadt für das Pilotprojekt „Hey, LENA!“, für das ab sofort der Taubenturm am Dahliengarten die neue Adresse ist. Von dort aus sollen dann auch ganz viele neue Ideen für die Belebung der Zentren von Asbeck und Legden entwickelt werden. Auf digitalen wie analogen Wegen. Dazu haben bereits mehrere Workshops stattgefunden und am Donnerstag einer mit jugendlichen Teilnehmern bereits im Taubenturm.

Ziel: Zentren zum Wohlfühlen

Die jetzt gelungene Vermietung leerstehender zentraler Räumlichkeiten liegt auf dem Weg hin zu einem Zentrenmanagement, das das Duo Hackenfort/Hochstadt für Legden entwickelt. Das Ziel dabei, das sie auch mit den jetzt Beteiligten verbindet: Legden und Asbeck attraktiv zu machen, die Zentren aufzuwerten. Nicht nur durch Einkaufs- oder Gastronomie-Angebote, sondern durch alles, was zum Wohlfühlen der Menschen beiträgt. Bei kurzfristigen wie langfristigen Aufenthalten.

Das alles entspricht den Vorgaben des NRW-Sofortprogramms zur Stärkung der Innenstädte. Stefan Hochstadt: „Wichtig ist, dass es sich nicht um einmalige Aktivitäten handelt, sondern langfristig gedacht wird.“ Dabei geht es auch darum, herauszufinden, welche Nutzungen für den jeweiligen Ort überhaupt sinnvoll sind. Die beiden Experten werden dabei auch ermitteln, was tatsächlich gebraucht wird.

Ein Legdener Manko konnte Hochstadt im Rahmen der Vertragsunterzeichnung schon benennen: „Legden hat keinen Bürgersaal.“ Bei ihren weiteren „Ermittlungen“ werden die beiden Experten noch mehr herausfinden, sind aber dabei vor allem auf die Mithilfe der Bürger von Asbeck und Legden angewiesen. Klar sei ihnen auch, dass das Ganze auch ein Experiment sei.