Bereits im Sommer 2018 hat der Rat beschlossen, dass ein Bebauungsplan für das Areal an der Bahnhofstraße aufgestellt werden soll, wo bis 2016 das alte Kornhaus stand. In den vergangenen Jahren war der Plan schon einige Male Thema in den politischen Gremien. Aufgrund der massiven Kritik der Einwohner an den Plänen fand im Mai 2019 sogar eine Einwohnerversammlung statt.
In ihrer jüngsten Sitzung haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Planen, Bauen, Landwirtschaft und Umwelt erneut mit dem Vorhaben befasst. Ein externer Städteplaner hat den Gremiumsmitgliedern die neuesten Änderungen veranschaulicht. Vermutlich Anfang 2024 liegen die neuen Pläne dann für alle öffentlich aus.
Da der Pferdehof im südöstlichen Zipfel des Areals von der Planung ausgenommen wird, bleibt noch eine Fläche von etwa 7000 Quadratmetern. Dort sollen vier Mehrfamilienhäuser, sieben Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus gebaut werden, erklärte der Experte den Politikern.
27 Wohnungen weniger
Insgesamt sind im aktuellen Entwurf, der im Ratsinformationssystem der Gemeinde Legden (https://legden.ratsinfomanagement.net) eingesehen werden kann, bis zu 40 Wohneinheiten geplant. Das sind 27 Wohnungen weniger als ursprünglich vom Investor Jürgen Stapelbroek geplant waren und für viel Unmut unter den Anwohnern gesorgt hatten.
Ein Punkt, den die Anwohner kritisiert hatten, war die massive Art der Bebauung. Im überarbeiteten Lageplan sind deshalb alle Häuser, die unmittelbar an die Bahnhofstraße grenzen, mit Satteldächern geplant. Lediglich zwei Einfamilien- und die Mehrfamilienhäuser im hinteren Bereich haben Flachdächer. Die Gebäude fügen sich dadurch gut in ihr Umfeld ein, erklärte der Experte in der Sitzung.

Nicht verändert wurde dagegen die Zufahrt in das kleine Baugebiet. Diese wird auch nach den jetzt vorliegenden Plänen ausschließlich über die Bahnhofstraße erfolgen. Mehrere Anwohner der Straße Am Triepenbusch, hatten im Rahmen der frühzeitigen Unterrichtung der Öffentlichkeit, Einwände gegen die geplante Verkehrsanbindung ausgesprochen.
Gerecht verteilt?
Die Anwohner hatten bereits 2019 angeregt, den Verkehrsfluss über eine weitere Zufahrt über die Straße Am Kornhaus gerechter zu verteilen. Dem wurde aber laut Sitzungsunterlagen nicht gefolgt. „Die Verkehrsauslastung der Straße Am Kornhaus bleibe von der Planung unberührt“, ist dort zu lesen.
Und auch die Entwässerungsplanung wurde zwischenzeitlich vom Kreis Borken abgeschlossen. In zwei Rigolen unter der Erschließungsstraße, werde das Regenwasser gesammelt und versickere dann, erklärte der Fachmann. Die Lärm- und Artenschutzgutachten seien von den Änderungen nicht betroffen, daher gäbe es dahingehend auch keine Ergänzungen.

Das alte Kornhaus war mal eines der größten Gebäude Legdens. Erbaut im Jahr 1942, stand es mehr als 70 Jahre an der Bahnhofstraße. 2016 wurde es abgerissen, nachdem es gut zwei Jahre leer gestanden hatte. Das Unternehmen Raiffeisen Coesfeld-Ahaus war bereits im Jahr 2013 einige hundert Meter weiter in die neuen Räumlichkeiten am Bahndamm gezogen.
Bei seiner Entstehung gehörte es zu den modernsten Gebäuden in Legden. 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten zu Hochzeiten dort. Über drei Etagen und bis in den Keller waren die Waren einst verteilt. 100 Kilogramm wogen damals die Getreidesäcke, die mit dem Paternosteraufzug in die oberen Etagen befördert wurden. Nach unten ging es über eine enge Rutsche.
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