Nach dem Tötungsdelikt Legdener (71) schildert blutige Details aus der Tatnacht

Nach dem Tötungsdelikt: Verwalter des Tatobjektes schildert Eindrücke
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Solche Bilder kenne er nur aus dem Fernsehen, steigt Friedhelm Kortmann (71) in das Gespräch mit der Redaktion ein. Er war am Samstagabend (15.03.) am Tatort, an dem sich kurz zuvor das Tötungsdelikt ereignet hat.

Als Verwalter der Zimmer im Gästehaus in der Hauptstraße hatte er im Hinterhof geparkt, bevor er zu einer Veranstaltung im nahegelegenen Pfarrheim gegangen sei, erzählt er. Als er um 22.15 Uhr zurück zu seinem Auto ging, sei ihm ein Bewohner des Hauses aufgeregt entgegengekommen.

Mit den Worten „Chef, Problema, Polizia“ habe dieser ihn angesprochen. Im Hausflur sei er dann auf den Mann gestoßen, der leblos am Boden lag. „Alles war voller Blut“, so der Legdener. Das Haus schien menschenleer.

Viel Blut

„Mein erster Gedanke war tatsächlich: ‚Wer ist das denn?‘“, so Kortmann. Aufgrund der Gesichtsverletzungen und des vielen Blutes habe er den Mann nicht erkannt. Es sei dann sofort wieder raus auf den Parkplatz, um Hilfe zu holen.

Schon da seien ihm drei Polizisten entgegengekommen. „Irgendjemand hatte den Vorfall scheinbar schon gemeldet“, so der 71-jährige. Zu diesem Zeitpunkt war Friedhelm Kortmann noch davon ausgegangen, der Mann habe sich lediglich verletzt.

Er habe dann den Polizeibeamten die Tür geöffnet und sie zu dem Mann geführt. Die Polizisten hätten daraufhin direkt damit begonnen, das Opfer anzusprechen und zu reanimieren. „Der Verletzte hat darauf aber gar nicht reagiert“, beschreibt der 71-Jährige die Abläufe am späten Samstagabend.

Blick auf das Gästehaus in der Legdener Hauptstraße.
Vor dem Tatort in Legden steht am Montagmorgen erneut ein Fahrzeug der Spurensicherung. © Schulze Beikel

Friedhelm Kortmann ist danach nach Hause gefahren. „Mir war schlecht, ich habe am ganzen Körper gezittert“, berichtet er. Ihm sei langsam klar geworden, was da passiert sei. Noch in der Nacht gegen 1 Uhr habe die Polizei bei ihm geklingelt und ihn vernommen.

Die ganze Nacht habe er die verheerenden Bilder vor Augen gehabt, so der Legdener. Im Gespräch mit der Polizei habe er alle Namen der Bewohner in den drei Zimmern des Gästehauses angegeben. Die ganze Zeit bei der Vernehmung habe er überlegt, wer das Opfer sein könne.

Friedhelm Kortmann weiß bis heute nicht, wer das Opfer ist und auch der mittlerweile als tatverdächtig Festgenommene sei ihm völlig unbekannt.

Noch vieles unklar

Vor dem Gästehaus in der Legdener Hauptstraße steht am Montagmorgen erneut ein Fahrzeug der Spurensicherung. Auf der Haustür des Gästehauses sind noch Spuren des Polizeisiegels erkennbar und auch Blut klebt noch am Türrahmen.

Die Ermittler haben mittlerweile erste Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben, vieles ist aber nach wie vor unklar. Vor allem hinsichtlich des Tatmotivs und des Ablaufes.