Mit einem Neubau kommt die Historie zurück Zuwachs für den Stiftsbereich von Asbeck

Neubau holt die Historie zurück: Zuwachs für Stiftsbereich von Asbeck
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Land ist Hauptgeldgeber

Das Kernstück von Asbeck ist das denkmalgeschützte Areal des ehemaligen Damenstiftes. Ende Juni werden, nein müssen dort die Arbeiten am neuen Asbecker Stiftshaus abgeschlossen sein. Dieses Datum der Umsetzung hat die Bezirksregierung Münster für die Gemeinde Legden festgelegt.

Und die Behörde in Münster vertritt den größten Geldgeber für den Neubau im Asbecker Stiftsbezirk, das Land NRW. Angesichts der rasant gestiegenen Preise während der Phase von der Antragstellung der Fördermittel bis zum Start der Umsetzung mussten allerdings die Baukosten zwischenzeitlich nach oben (um 100.000 Euro) korrigiert werden. Die Gesamtkosten werden jetzt bei 600.000 Euro angesetzt.

Davon übernimmt das Land 250.000, die Kirchengemeinde 125.000 Euro, so dass rund 225.000 Euro von der Gemeinde Legden zu tragen sind. Und wofür genau ist das Geld gedacht? Für den Bau eines Gebäudes, für das es eigentlich zwei gute Gründe gibt. 1. Eine Baulücke wird geschlossen, was architektonisch der ursprünglichen, geschlossenen Bauweise entspricht. 2. Das Stiftshaus soll ein Ort der Begegnung werden, offen für Vereine, Organisationen und Bewohner.

„Es ist städtebaulich eine runde Sache“, freut sich Bauamtsleiter Helmut Schiermann, dass das Projekt, das in vielen Teilen seine Handschrift trägt, so weit gediehen ist und sich harmonisch in den Bestand einfügt: „Der Baukörper passt mit seinen Proportionen da gut rein.“

Vorab habe er sich aber auch intensiv mit Ortsgeschichte und Urkataster beschäftigt und sich daran orientiert. Der Bereich vor dem neuen Gebäude und der historischen Hunnenporte nebenan bekomme jetzt „mehr Platzcharakter“. Auch darin lebt nämlich Asbecks Historie, da hier ursprünglich mal der „Küchenplatz“ war.

Zwei gute Argumente

Jetzt also befindet sich das neue Stifts-Vorhaben in seiner letzten Phase. Im Zwischenbau fehlen noch die Fenster. „Sobald die Fenster da sind, kann mit Estrich und Fußbodenheizung gestartet werden“, sagt Helmut Schiermann. Nach und nach können dann auch Innentüren eingesetzt, Trockenbau- und Malerarbeiten erledigt werden. Auch die künftigen Außenanlagen sind schon jetzt ein Thema. Die für die Gestaltung notwendigen Materialien sind bereits auf den Weg gebracht.

Der äußere Bereich soll aber nicht nur optisch attraktiv hergerichtet werden, sondern vor allem die verschiedenen Bereiche (einschließlich Kindergarten) sollen barrierefrei zugänglich werden. Bezüglich Energieversorgung ist das neue Stiftshaus zurzeit noch mit der Hunnenporte kombiniert und wird über eine Gasheizung versorgt. Ideen zu künftigen energetischen Verbesserungen, einen Plan B, gibt es aber schon, betont Legdens Bauamtsleiter.

Die andere Perspektive: Hier zeigt wird die mit Sandsteinen gestaltete Fläche der Wand sichtbar. Auch das ist so etwas wie ein historisches "Zitat".
Die andere Perspektive: Hier wird die mit Sandsteinen gestaltete Fläche der Wand sichtbar. Auch das ist so etwas wie ein historisches „Zitat". © Christiane Hildebrand-Stubbe

Haus der Begegnung

Vielleicht sofort ab dem 1. Juli kann dann das Haus der Begegnung sich öffnen: für Einheimische wie für Auswärtige. Hauptnutzer wird die Kirchengemeinde St. Brigida - St. Margareta sein. Sie will dort ihre Katholische Öffentliche Bücherei (KöB) einrichten.

Aber auch die Gemeinde Legden und der Heimatverein Asbeck haben schon ihr Interesse angemeldet. Ein entsprechender „Bewirtschaftungsvertrag“ mit der Katholischen Kirchengemeinde soll die Details festlegen.

Nochmal zurück zur Hunnenporte. Auch hier ist nämlich zurzeit eine Baustelle. Der Sockel wird stabilisiert und abgedichtet. Helmut Schiermann: „Fehlstellen im Mauerwerk werden neu verfugt, Sandstein wird angearbeitet.“

Außerdem habe sich noch ein Problem mit der Decke, durch die Schmutz rieselte, ergeben. Die Decke wurde mit Folie abgedeckt und gedämmt. Der vorhandene Kamin wurde mittlerweile verschlossen. Helmut Schiermann: „Da saßen immer mal wieder Vögel drin.“