Es ist eine lange Wartezeit, bis die Stimmen der vier Wahllokale und zwei Briefwahlbezirke ausgezählt sind. Letztlich sind es 4627 gültige Stimmzettel von 5372 Wahlberechtigten. Ähnlich wie im Bund ist die CDU mit 48,78 Prozent und einem Plus von 6,92 Prozentpunkten klare Gewinnerin. Die AfD punktet ebenfalls klar und gewinnt 8,12 Prozentpunkte hinzu und liegt nun bei 12,19 Prozent.
Herbe Verluste müssen SPD und FDP einstecken: die SPD verliert 9,92 Prozentpunkte und landet bei 15,15 %, die FDP büßt 8,12 Prozentpunkte ein und wäre mit 3,72 Prozent auch im Sinne der Legdener nicht mehr im Bundestag. Nur relativ gering ist der Verlust bei den Grünen: ein Minus von 12,19 Prozentpunkten bei einem Ergebnis von 10,20 Prozent.
Bei den Erststimmen ist CDU-Kandidat Jens Spahn klarer Gewinner: Er liegt jetzt bei 53,39 Prozent und legt damit um einen knappen Prozentpunkt zu.

Großer Andrang an der Wahlurne
Schon seit Öffnung herrscht in allen vier Wahllokalen in Asbeck und Legden großer Andrang. Zum Teil bilden sich sogar Warteschlangen vor der Tür, wie die Wahlhelfer im Altenwohnhaus St. Josef berichten. Das spiegelt sich auch in der offiziellen Wahlbeteiligung wider: 86,56 Prozent. Allerdings ist auch für die ehrenamtlichen Wahlhelfer recht irritierend, dass es an diesem Tag noch Nachfragen zur Bedeutung von Erst- und Zweitstimmen gibt. Sie verweisen auf das Infopapier, in dem „alles leicht verständlich erklärt ist.“

Ein Informationsdefizit haben Nadine Elsner (37) und ihr Mann Dominik (39) nicht. Sie halten es für selbstverständlich, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen: „Wir gehen immer wählen“. Sie bezeichnen sich als „Stammwähler“, bei denen auch die zum Teil heftigen Diskussionen im Vorfeld der Wahl nicht in einer neuen Wahlentscheidung mündeten. Für mehr Gesprächsstoff auch in ihrem privaten Umfeld hätten die Themen allerdings schon gesorgt.
Berkemeier hofft auf Klarheit
Für Legdens Bürgermeister Dieter Berkemeier ist das bundesweite Wahlergebnis nicht wirklich überraschend. Abzuwarten gelte es jetzt jedoch, welche Koalitionen sich überhaupt bilden könnten: „Ich hoffe aber sehr, dass überhaupt eine verlässliche zustande kommt.“ Das sagte er am frühen Wahlabend nach Bekanntgabe der ersten Prognosen. Unabhängig von den Farben der Mehrheiten in Berlin sei für ihn als Bürgermeister ohnehin wichtig, welches Geld unten ankommt: „Fördertöpfe werden weniger, und sie sind auch nicht mehr gut gefüllt.“
Recht entspannt bewertete Julian Sprey den Wahltag im Bürgerservice. Bis 15 Uhr konnte sich bei triftigen Gründen wie einem ärztlichem Attest noch für Briefwahl entschieden werden. Julian Sprey: „Ein Bürger hat davon auch Gebrauch gemacht.“ Für das Bürgerservice-Team endet der Wahlsonntag erst nach Auszählung aller Stimmen - aus den vier Wahllokalen und den beiden Briefwahlbezirken. Das ist um 20.35 Uhr der Fall.