Legdenerin sorgt für elf Polizeieinsätze Nachbarn in Angst und Schrecken

Legdenerin sorgt für elf Polizeieinsätze: Nachbarn in Angst und Schrecken
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Ganze elfmal rückten Polizeibeamte am vergangenen Wochenende, 7. und 8. September, in die Legdener Straße Mühlenbrey aus, bestätigt Müzeyyen Sürmeli für die Pressestelle der Kreispolizeibehörde in Borken schriftlich auf Anfrage der Redaktion. Vor Ort trafen die Polizeibeamten dabei immer auf eine Legdenerin, die mit ihren Aussagen und Handlungen die Menschen in ihrem Umfeld attackierte.

Einmal sogar mit einem Messer, bestätigen die Mitbewohner des Achtparteienhauses, in dem die Frau wohnt. Aus Sicht der Polizei könne dazu keine Angabe gemacht werden, da die Beamten während der Situation nicht vor Ort waren. „Laut hier vorliegenden Informationen kam es zu keinerlei Bedrohungshandlungen in Verbindung mit einem Messer“, heißt es aus der Polizeipressestelle.

Die Nachbarn, die aus Angst vor besagter Legdenerin anonym bleiben wollen, schilderten im Gespräch mit der Redaktion unfassbare Vorkommnisse. Die Taten reichen von herausgerissenen Pflanzen aus Vorgärten, über zerkratzte Autos beziehungsweise Motorhauben.

„Bereits zweimal hat sie die gesamte Haustür mit einem nicht wasserlöslichen Stift beschriftet und dabei teilweise namentlich Nachbarn und Dritte beschimpft und beleidigt“, so eine der Betroffenen.

Auf ihrem Handy zeigt sie der Redaktion Fotos der bekritzelten Eingangstür und der zerkratzen Fahrzeuge. Erst vor wenige Tagen ist die Legdnerin völlig entkleidet die Straße entlang gerannt. Sie springt in vorbeifahrenden Autos und beschimpft die Fahrer. Verhält sich in Supermärkten und Gaststätten vulgär und vollzieht dort obszöne Handlungen.

Die Frau flutete mit einem Wasserschlauch durch ein auf Kipp stehendes Fenster die Wohnung eines Mitbewohners, schildern die Nachbarn nur die Vorfälle der letzten Tage.

Besagte Legdenerin beging in mehreren Fällen Sach
Eine Legdenerin hat am Wochenende für 11 Polizeieinsätze gesorgt. Unter anderem zerkratzte sie mehrere Autos. © Privat

Das alles haben die Anwohner in unzähligen Videos festgehalten, weil sie sich nicht mehr zu helfen wissen. „Kinder werden hier in der Ecke schon lange nicht mehr alleine aus den Wohnungen gelassen“, erzählt die Mutter zweier sechs- und elfjähriger Mädchen. Die Nachbarn sind völlig verzweifelt, weil die Polizei in ihren Augen nichts unternimmt und sie nicht wissen, an wen sie sich sonst wenden können.

„Bei den meisten der elf Einsätze vom Wochenende standen keine strafbaren Handlungen im Raum. Dabei ging es vornehmlich um verbale Streitigkeiten. Bei den restlichen wurden entsprechende Strafanzeigen gefertigt“, schreibt Sürmeli dazu.

Die Polizei entscheide in jedem Einzelfall, ob eine Person akut medizinische Hilfe benötige und ziehe dementsprechend den Rettungsdienst hinzu. Hilflose Personen würden grundsätzlich in geeigneter Weise einer medizinischen Versorgung zugeführt. Dies müsse sich am Einzelfall beziehungsweise der gegebenen Situation orientieren, heißt es weiter im Antwortschreiben.

Das bestätigt auch Jenany Parameswaran, die zuständige Mitarbeiterin bei der Gemeindeverwaltung. Das Ordnungsamt würde bei entsprechender Sachlage Schutzmaßnahmen anordnen.

Die Entscheidung darüber, wie lange eine hilflose oder anderweitig eingeschränkte Person in den entsprechenden Einrichtungen verbleiben würde, träfen aber Richter.