Mehrere unbekannte Männer sorgten von Freitag (21.6.) bis Sonntag (23.6) für Aufregung in Legden. Mindestens zwei der Unbekannten haben sich wohl regelmäßig in der Nähe der St.-Brigida-Kirche aufgehalten und unter Alkoholeinfluss mehrere Menschen auf aggressive Art angesprochen. Die Polizei, Rettungskräfte und das Legdener Ordnungsamt waren deshalb am Wochenende teils mehrfach im Einsatz.
Erstmals tauchten die Männer am Freitagmorgen, 21. Juni, gegen 7 Uhr in der Bushaltestelle Gildenhook auf. Zwei Polizeibeamte haben mit den Unbekannten gesprochen, woraufhin sie den Ort verließen, beschreibt ein Augenzeuge, der anonym bleiben möchte.
Aggressive Ansprache
Deutlich dynamischer traten sie laut mehrerer Facebook-User in der Gruppe „Legden, das Herz im Münsterland“ dann am Samstag auf. Sowohl eine Anwohnerin des Kirchplatzes als auch eine Ladeninhaberin schilderten auf der Social-Media-Plattform ihre Erlebnisse.
Beim Verlassen ihrer Wohnung sei sie von den Männern aggressiv zum Stehenbleiben aufgefordert worden, schreibt eine Legdenerin. Sie sei aber einfach weitergegangen. „Als ich bei der Polizei anrief, was da unternommen werden kann, wurde mir gesagt, es müsste erst etwas passieren“, schreibt sie weiter in ihrem Kommentar.
Eine Ladenbesitzerin schreibt, sie habe sich in ihrem Laden eingeschlossen, nachdem verängstigte Kinder zu ihr gekommen seien. Daraufhin wollten zwei der Männer in den Laden, ruckelten an der Tür, wurden aggressiv und beleidigten sie und ihre Angestellten.
Die Polizei alarmierte am Samstagmorgen einmal den Rettungsdienst, nachdem am Telefon geschildert worden war, es gäbe einen Verletzen unter den Unbekannten. Dem war aber scheinbar nicht so, der Rettungsdienst verließ die Einsatzstelle sehr schnell wieder, schildert eine Legdenerin im Telefonat mit der Redaktion.
Kein Einsatz erforderlich
Nachmittags wurden dann die Feuerwehr zum Kirchplatz gerufen. Die Männer waren zu dem Zeitpunkt wohl alkoholisiert und hantierten mit Feuerzeugen herum, berichtet der Leiter der Feuerwehr Klaus Uppenkamp. Tätig werden musste die Feuerwehr aber nicht, bestätigt er.
Die Pressestelle der Kreispolizeibehörde erklärte auf Nachfrage der Redaktion, dass ihre Kollegen zu keiner Zeit einen Straftatbestand feststellen konnten, weshalb auch keine Strafverfahren gegen die Männer eingeleitet werden konnten, so Müzeyyen Sürmeli.
Die Polizeibeamten hätten vor Ort aber mehrfach Platzverweise ausgesprochen, woraufhin die Männer immer weitergezogen seien. „Der Aufenthalt im öffentlichen Raum und auch der Konsum von Alkohol sind nicht strafbar“, so die Polizeisprecherin.
Gleiches bestätigt auch Bürgermeister Dieter Berkemeier. „Das Ordnungsamt war am Wochenende mehrfach im Austausch mit der Polizei“, erklärt er auf Nachfrage der Redaktion. Da die Männer eine Meldeadresse in Deutschland vorweisen konnten, gab es für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes keinen Handlungsbedarf.