Er mag sich gar nicht vorstellen, was alles hätte passieren können. Aeemad El-lahib (34) betreibt seit Juli 2017 im Legdener Gewerbegebiet Heying-Esch einen Schrottplatz. Täglich kommen Kunden mit ihrem Schrott und Altmetall zu ihm, um das Recyclinggut zum aktuellen Tagespreis zu verkaufen. Im Januar machte der Legdener bei der Arbeit einen beängstigenden Fund.
Der Legdener sortiert das Metall, um es dann weiterzuverkaufen. „Wir stoßen hier immer wieder mal auf außergewöhnliche Stücke“, erzählt er im Gespräch mit der Redaktion. Alte Motorräder, Blechschilder aus der NS-Zeit und auch Geld habe er schon beim fachgerechten Recyceln gefunden.
Das, was er am 15. Januar im Schrott gefunden habe, habe ihm zunächst doch etwas Angst eingejagt, erzählt der 34-jährige jetzt im Gesrpäch mit der Redaktion. Gemeinsam mit einem seiner Mitarbeiter befüllte er mithilfe des Baggers zwei Container mit dem Schrott, der in Bergen auf seinem Grundstück liegt. „Zum Schluss fegen wir mit einer sogenannten Spinne am Baggerarm den leergeräumten Bereich“, erklärt er.
„Plötzlich zeigte mein Mitarbeiter aufgeregt auf etwas, das in der Spinne hing. Mit lauten Rufen machte er mich darauf aufmerksam, dass ich mit dem Fegen aufhören soll“, erinnert sich der Legdener. Ganz vorsichtig habe sein Mitarbeiter dann ein kleines rundes Metallstück aus dem Besen am Bagger gefischt, schildert der Legdener die Abläufe an besagtem Mittwoch.

Aeemad El-lahib traute seinen Augen kaum, als er sah, was da – vermutlich über Jahre – in seinem Altmetall gelegen hatte. Er hielt eine Handgranate in Händen. Total schmutzig und verrostet, aber mit Sicherungsring. „Das Ding war etwa so groß wie eine Mango“, erklärt er und zeigt dabei in seine Handfläche.
„Wir haben direkt die Polizei gerufen“, erinnert er sich. Die Beamten seien gekommen und vor Ort geblieben, bis eine Mitarbeiterin vom Ordnungsamt eintraf, in dessen Zuständigkeitsbereich die Sache fällt. Diese habe den Sprengstoff in einer Ecke des Grundstücks sichergestellt und den Kampfmittelräumdienst alarmiert.
Interessierte Blicke
Er habe fest damit gerechnet, dass sein Betrieb zumindest vorübergehend geschlossen würde. Dem sei aber nicht so gewesen. Der Bereich rund um die Handgranate wurde lediglich abgesperrt. „Die Kunden schauten natürlich alle interessiert, was denn dort zu sehen ist, durften sich das Fundstück aber nur aus der Ferne anschauen“, so der Legdener.
Die Experten vom Kampfmittelräumdienst haben die Granate dann in eine große ausgepolsterte Kiste gepackt und mitgenommen, erinnert sich Aeemad El-lahib. Eine Rückmeldung habe er bisher nicht erhalten. Er wisse nicht, ob die Granate noch scharf war, und auch nicht, wo sie hergekommen sein könne und welche Sprengkraft sie eventuell gehabt habe. „Ich bin einfach nur froh, dass niemandem was passiert ist“, betont der Legdener.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. März 2025.