Dicke Holzbohlen und große Stahlplatten weisen den Weg zu der Stelle, an der schon bald eine Brücke, die beiden Legdener Baugebiete „Roggenkamp“ und „Kamp an´t Hus“ verbinden wird. „Jetzt geht es endlich los“, freut sich auch Lukas Bogenstahl, Geschäftsführer des ausführenden Bauunternehmens.
Am Mittwochmorgen ist er mit Bauleiter Andreas Kleine Schonnefeld und einem Bagger vor Ort. Die Baustelle wird eingerichtet und erste Baggerschaufeln voll Erde werden bewegt. Bereits im September 2022 hatten Legdens Politiker grünes Licht für das fast 500.000 Euro teure Projekt gegeben, das mit einer Summe von 433.000 Euro vom Land gefördert wird.
Viel zu viel Regen
Der Bau hat sich zeitlich immer wieder verschoben. Ende 2022 ging die Gemeindeverwaltung noch von einem Baustart im Frühjahr 2023 aus. Aber es wurden neue Grundstückszuschnitte nötig, es zog sich alles bis in den Herbst 2023. Und als dann die Baumaschinen eigentlich nach Plan das Betonfundament hätten gießen sollen, da regnet es. Zu oft und zu viel.
Auch jetzt im Juni 2024 regnet es noch mehr als in anderen Jahren. Die Wetterverhältnisse sind aber so stabil, dass endlich mit dem Brückenbau begonnen werden kann. Die Brücke selbst besteht aus drei jeweils neun Meter langen Teilen, die schon seit Monaten auf ihren Einsatz warten.
Wann die ersten Radfahrer und Fußgänger über die Brücke gehen beziehungsweise fahren können, zurzeit noch nicht absehbar. Bauamtsleiter Helmut Schiermann hatte sich für das Projekt ursprünglich starkgemacht. Im Hinterkopf hatte er dabei nicht nur die Verbindung der beiden Baugebiete, auch die Schulweg-Sicherung spielte bei seinen Plänen eine Rolle.

Der Brückenbau ist jedoch nicht das einzige Projekt, dass am Legdener Mühlenbach realisiert wird. Der anhaltende Regen in den vergangenen Monaten und der um den Jahreswechsel hohe Wasserstand in vielen Legdener Gewässern hat für Schäden gesorgt.
Auf der etwa 400 Meter langen Strecke des Baches vom Nordring bis zur Brücke an der Straße „Am Baum“ gibt es mehrere Stellen, an denen Sediment aus der Uferböschung gebrochen und ins Flussbett gestürzt ist. „Diese Böschungsabbrüche müssen wiederhergestellt werden“, erklärte Helmut Schiermann in der jüngsten Bauausschusssitzung.
EU-Wasserrahmenrichtlinie
Gleichzeitig wolle man dieses Teilstück des Fließgewässers ökologisch aufwerten, so Schiermann. Innerhalb des genannten Abschnitts werden dafür einige Maßnahmen umgesetzt. Zum einen geht es darum, die Uferböschung, wenn nötig zu reparieren und zu befestigen. Die Fließgeschwindigkeit und das Gefälle sollen aber ebenfalls entsprechend der europäischen Wasserrahmenrichtlinie angepasst werden.
Das geschieht durch den Einbau von Totholzstämmen, Wurzelstubben und dem Anlegen neuer Kiesbänke und befestigter Kolke, erklärte Helmut Schiermann im Ausschuss. Die Breite des Baches und der Verlauf des Baches werden dabei aber nicht verändert. Der Fuß- und Radweg entlang des Mühlenbaches bleibt unangetastet.
Gerd Heuser, der Fraktionsvorsitzende der UWG bemängelte, dass immer nur an Teilstücken gearbeitet werde. „Warum fangen wir nicht einfach vorn an und arbeiten uns nach hinten durch?“, fragte er. Helmut Schmiermann gab ihm recht, es sei noch eine Menge zu tun, bis alle Legdener Gewässer entsprechend der EU-Richtlinie aufgewertet seien. Der Grund dafür liege aber in der Verfügbarkeit der Flächen. Die Verhandlungen mit den jeweiligen Eigentümern dauern, beendete er seine Ausführungen.