Die Gemeinde Legden verzeichnet im Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang der Gesamtkriminalität. Laut dem Statistischen Jahrbuch 2024 zur Kriminalitätsentwicklung im Kreis Borken sank die Zahl der registrierten Straftaten um 10,4 Prozent auf 403 Fälle (2023: 450). Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote von 65,8 auf 68,5 Prozent – ein positives Signal für die Ermittlungsarbeit der Behörden.
Besonders auffällig: Die Zahl der Tatverdächtigen ging deutlich von 235 auf 190 zurück. Trotz dieser grundsätzlich erfreulichen Entwicklung zeigt ein genauerer Blick auf die Statistik auch problematische Trends.
Straßenkriminalität
Im Bereich der Straßenkriminalität stiegen die Fallzahlen um 9,0 Prozent auf 85 Delikte. 2023 waren es noch 78 Fälle. Allerdings gelang es, die Aufklärungsquote fast zu verdoppeln – von 24,4 auf 42,4 Prozent. Auch die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen nahm von 19 auf 28 zu.
Gewaltkriminalität
Deutlich drastischer ist die Entwicklung bei der Gewaltkriminalität. Hier stieg die Zahl der Fälle um ganze 36 Prozent, von 25 auf 34 Delikte. Besonders positiv: Die Aufklärungsquote erreichte mit 85,3 Prozent einen hohen Wert, nachdem sie 2023 noch bei 68,0 Prozent gelegen hatte. Auch die Zahl der Tatverdächtigen nahm mit 33 gegenüber 19 im Vorjahr erheblich zu. Viele Gewalttaten werden im Dorf Münsterland registriert.
Einen Ausreißer stellt ein im Jahr 2024 erstmals registrierter Fall einer „Straftat gegen das Leben“ dar. 2023 war Legden noch frei von solchen Delikten.
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist ein deutlicher Rückgang um 25,8 Prozent auf 23 Fälle zu verzeichnen (2023: 31 Fälle). Die Aufklärungsquote blieb mit 91,3 Prozent nahezu stabil. Die Zahl der Tatverdächtigen halbierte sich nahezu von 31 auf 15.
Auch im Bereich Körperverletzung wurden positive Entwicklungen sichtbar. Die Fallzahlen sanken um 17,9 Prozent von 112 auf 92. Die Aufklärungsquote kletterte von 81,3 auf 85,9 Prozent. Entsprechend verringerte sich auch die Zahl der Tatverdächtigen von 92 auf 73.
Diebstahl
Der Bereich Diebstahl insgesamt zeigte mit einem Minus von 38,1 Prozent auf 83 Fälle eine deutliche Entspannung. 2023 hatte es noch 134 Diebstahlsdelikte gegeben. Auffällig ist jedoch die gesunkene Aufklärungsquote, die von 32,8 auf 22,9 Prozent zurückging.
Innerhalb der Diebstahlsdelikte gab es differenzierte Entwicklungen:
Der Wohnungseinbruchdiebstahl sank um 62,5 Prozent auf 3 Fälle. Beim Ladendiebstahl fiel die Zahl der Fälle sogar um 83,3 Prozent auf nur noch einen einzigen Fall. Taschendiebstahl verringerte sich um 50 Prozent.
Eine Ausnahme bildete der Fahrraddiebstahl: Hier stieg die Zahl der Fälle leicht um 10 Prozent auf 22. Die Aufklärungsquote verbesserte sich leicht, blieb mit 9,1 Prozent aber auf sehr niedrigem Niveau.
Beim Diebstahl von Kraftwagen blieb die Fallzahl konstant bei vier Fällen. Positiv: Die Aufklärungsquote stieg von 0 auf 75 Prozent. Zwei Tatverdächtige konnten ermittelt werden.
Erfreulich ist der Rückgang bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Hier sank die Zahl der Fälle um über 80 Prozent von 26 auf nur noch 5. Alle Fälle konnten vollständig aufgeklärt werden. Die Zahl der Tatverdächtigen sank von 20 auf 6.