An den digitalen Tafeln kann Paul Schwieters zum Beispiel Geometrie unterrichten. Der technikaffine Lehrer freut sich über die fortschreitende Digitalisierung.

© Bastian Becker

Informatiklehrer nutzt neue Technik in fast jeder Unterrichtsstunde

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Paul Schwieters von der Paulus-van-Husen-Schule lehrt digitale Kompetenzen. Er nutzt digitale Möglichkeiten im Unterricht und hilft Kollegen. Beim Vorwissen der Schüler gibt es Unterschiede.

Legden

, 05.11.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Paul Schwieters gehört zu der Lehrergeneration, die in einer digitalen Welt aufgewachsen ist. „Ich bin sehr technikaffin und nutze die Möglichkeiten täglich in fast jeder Stunde“, sagt der 34-jährige Pädagoge, der an der Paulus-van-Husen-Schule Informatik und Mathematik unterrichtet. Mal bereitet er ein kurzes Video zum Thema vor und gestaltet so an den digitalen Whiteboards ein digitales Tafelbild, mal soll erlerntes Wissen durch ein Quiz gefestigt werden. „Durch solche Aufgaben wird der Geist angeregt“, ist er überzeugt.

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Seit knapp einem Jahr arbeitet Paul Schwieters an der Sekundarschule in Legden und Rosendahl. Die anderen Lehrer wissen, bei wem sie sich nach digitalen Ideen erkundigen können. „Wir arbeiten im Kollegium gut zusammen, manche ältere Kollegen fragen mich öfter mal nach Möglichkeiten“, erzählt Paul Schwieters.

Unterrichtsmaterialien auf digitaler Plattform

In naher Zukunft erhalten alle Lehrer an der Schule einen Dienstlaptop. „Alle Kollegen können den Unterricht direkt auf ihren Laptops vorbereiten. Außerdem sorgt diese Maßnahme für mehr Klarheit in Sachen Datenschutz. Man darf Unterlagen wie Noten und Zeugnisse auf dem Rechner speichern“, freut sich Paul Schwieters. Die vorhandenen Laptops in den Klassenräumen seien zudem vergleichsweise langsam.

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Viele Inhalte stellt er auf einer digitalen Plattform ein. Dort können die Schüler zum Beispiel in einem vorgegebenen Zeitraum selbstständig Aufgaben bearbeiten. „Mit der Technik muss im Unterricht verantwortungsvoll umgegangen werden. Die Chance, dass die Schüler sich ablenken lassen, ist immer gegeben“, warnt Paul Schwieters. Durch den regelmäßigen Umgang mit diesen Angeboten gehe diese Gefahr aber zurück.

Online-Recherche muss noch vermittelt werden

Die neuen Klassensätze an Tablets für die Schüler, die bald ausgeteilt werden sollen, hält er gerade für den Informatikunterricht für sehr wichtig. „Ich freue mich schon sehr darauf. Jeder Schüler hat dann ein Endgerät, das den Geräten zu Hause ähnlich ist“, meint Paul Schwieters.

Viele Schüler seien zwar mit dem Smartphone sehr bewandert, wüssten aber noch wenig über den Umgang mit einem Computer. „Das Wissen, das über Online-Ressourcen zugänglich ist, wird von Schülern noch wenig genutzt. Mit Recherche kennen sie sich noch nicht so aus“, beobachtet Paul Schwieters.

Unterschiedliche digitale Voraussetzungen

Abhängig vom Elternhaus bringen die Schüler ganz unterschiedliche digitale Vorkenntnisse mit. „Im Informatikunterricht muss ich alle an ihrem Standpunkt abholen“, weiß Paul Schwieters. So vermittelt er in der sechsten Klasse zunächst Grundlagenwissen, erklärt zum Beispiel, wie die Komponenten eines Computers heißen. Die Schüler würden einander aber auch gegenseitig unterstützen. An der Paulus-van-Husen-Schule ist Informatik ab der sechsten Klasse Pflichtfach.

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In der Kommunikation mit seinen Lehrerkollegen erkundigt sich Paul Schwieters, was diese im Unterricht machen wollen. Davon abhängig zieht er im Informatikunterricht bestimmte Themen auch schon mal vor.

„Wir müssen versuchen, den digitalen Stand anzugleichen“, ist sich Paul Schwieters seiner Verantwortung bewusst. Im Homeschooling sei das noch klarer geworden. „Einige Schüler waren auf die Hilfe der Erwachsenen angewiesen, andere sind schon weiter und konnten selbstständig per Chat kommunizieren oder eine digitale Pinnwand nutzen“, schildert der Lehrer die Erfahrungen aus dieser Zeit. Es sei kein Einzelfall, dass Schüler sich besser in der digitalen Welt auskennen als ihre Eltern.