Weitere Berufsgruppen, die regelmäßigen Tätigkeiten in der Pflege nachgehen, erhalten Impfangebote.

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Impfung ehrenamtlicher Hospiz-Mitarbeiter ist „schon längst überfällig“

rnCovid-Impfungen

Nachdem Pflege- und Krankenhauspersonal geimpft wurde und Lehrer ebenfalls an der Reihe sind, dürfen auch weitere Berufsgruppen auf eine Impfung hoffen. Das hat der Kreis Borken bekannt gegeben.

Legden

, 01.03.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Kreis Borken hat bekannt gegeben, dass jetzt auch weitere Berufsgruppen einen Impftermin buchen können. Die Voraussetzung dafür sei eine regelmäßige Tätigkeit in Pflegeeinrichtungen beziehungswiese in der ambulanten Pflege.

Impfangebote auch für ehrenamtliche Hospizmitarbeiter

Das betrifft also nicht mehr nur die Mitarbeiterinnen in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern, sondern alle Personen, die regelmäßigen Tätigkeiten dort nachkommen.

Das gilt auch für ehrenamtliche Mitarbeiter von Hospizdiensten. Anna-Maria Levers vom Kreis Borken bestätigte auf Anfrage der Redaktion, dass es ab sofort Impfangebote auch für „ehrenamtlich Tätige im Hospiz und ambulanter Hospizdienste“ gibt. Auf Nachfrage bei der örtlichen Hospizbewegung in Legden wollte die Vorsitzende sich nicht zu dem Thema äußern.

„Schon lange überfällig“

Wilhelm Winter vom Altenwohnhaus St. Josef in Legden ist froh, dass nun endlich auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Hospizdienste Impfangebote bekommen. Der Leiter der Einrichtung findet es „ganz wichtig und vor allem schon lange überfällig“.

Wilhelm Winter, Leiter Altenwohnhaus St. Josef.

Wilhelm Winter, Leiter Altenwohnhaus St. Josef. © Ronny von Wangenheim

Ins Legdener Altenwohnheim St. Josef kommen etwa acht verschiedene Ehrenamtliche. „Und die brauchen genauso Schutz wie die anderen Mitarbeiter aus dem Pflegedienst“, sagt Wilhelm Winter im Gespräch mit der Redaktion. Es sei völlig egal, ob die Leute eine 40-Stunden-Woche hätten, oder nur wenige Stunden im Pflegeheim verbringen. Ohne Impfung könnten sie ja gar nicht richtig arbeiten.

Sie haben uns gefehlt

Aber wie oft kommen überhaupt ehrenamtliche Hospizarbeiter in das St. Josef Altenwohnhaus? „Das ist ganz unterschiedlich“, sagt Wilhelm Winter. Es komme darauf an, welcher Fall gerade vorliegt. Die Ehrenamtlichen kommen, „wenn es keine Angehörigen gibt, oder wenn sich eine Sterbephase lange hinzieht und sich die Angehörigen mit der Situation überfordert fühlen“, so Winter. Dann unterstützen die Ehrenamtlichen die Angehörigen und begleiten die Sterbephase.

Eines sei jedoch klar: „Für so eine Einrichtung wie unsere, sind sie sehr wichtig. Sie haben uns in der Coronaphase gefehlt“, sagt Wilhelm Winter.

Wichtig, dass Mitarbeiter geschützt sind

Ganz ähnlich sieht das auch Christa Schulten. Sie ist Ansprechpartnerin der Ambulanten Hospizgruppe in Heek und findet es sehr gut, dass das Impfangebot jetzt auch für ehrenamtliche Mitarbeiter gilt. Die Ambulante Hospizgruppe in Heek besteht ausschließlich aus Ehrenamtlichen. Derzeit sind es etwa zwölf.

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„Es ist wichtig, damit unsere Mitarbeiter geschützt sind“, sagt Christa Schulten im Gespräch mit der Redaktion. Die Mitarbeiter haben auch zu den Familien Kontakt und begleiten Menschen in ihre Haushalte. „Gerade im palliativen Bereich ist die Impfung wichtig, weil die Mitarbeiter betreuen und begleiten, und zwar freiwillig“, so Schulten.