Verdichterstation nimmt planmäßig ihre Arbeit auf OGE beantwortet offenen Fragen nur vage

Verdichterstation geht planmäßig in Betrieb: wagen Antworten von der OGE
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Seit Herbst 2021 baut die Firma Open Grid Europe (OGE) in der Legdener Bauerschaft Haulingort auf etwa acht Quadratmetern eine Gasverdichterstation. „Die Bauarbeiten gehen gut voran und sind in weiten Teilen bereits abgeschlossen“, schreibt Lisa Nohl Projekt Pressesprecherin bei OGE in einer E-Mail. Die Redaktion hatte bei dem Unternehmen nach dem Stand der Dinge gefragt.

Dem ein oder anderen wird vielleicht schon aufgefallen sein, dass Teile des Baucamps bereits zurückgebaut wurden. Damit und mit Oberflächenarbeiten wie dem Pflastern von Wegen und Straßen befassen sich die Arbeiten an dem Projekt zurzeit hauptsächlich, heißt es weiter in dem Schreiben des Unternehmens.

Ein Datum wird nicht genannt

Planmäßig, soll die Station in diesem Sommer in Betrieb genommen werden, bestätigt Nohl. Ein Datum wird nicht genannt. Die Begrünung und Bepflanzung des Sichtschutzwalls rund um die Anlage, wie es im Bauplan vorgesehen ist, erfolgt wohl erst im Herbst. Dann sei die nächste Pflanzperiode, so Nohl.

Das Projekt stieß nicht nur in Legden auf großen Protest. Sowohl die Verwaltung als auch die Bürgerinitiative „Verdichterstation – Nein danke“ hatten zahlreiche Einwände. Diese reichten von möglicher Enteignung über Lärmbelästigung durch den erhöhten Lkw-Verkehr, die Belastung für die Straßen, zu wenige Ausgleichsflächen bis hin zu der Gefahr, dass zu viel Grundwasser entnommen wird. Von den Schäden für die Tier- und Umwelt ganz zu schweigen.

Klagen abgewiesen

Teilweise sind die Befürchtungen schon zur bitteren Realität geworden. Im März wurden die enteigneten Flächenbesitzer darüber informiert, dass ihre Klagen allesamt abgewiesen wurden. Bei der Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht am 14. März wurde den Klägern bereits unverblümt durch Vertreter der Bezirksregierung mitgeteilt, dass ihre Einwände unbegründet seien und das Gemeinwohl bei diesem Projekt deutlich über Einzelbelangen anzusiedeln sei.

Und auch jetzt gibt es seitens der OGE keine konkreten Antworten zu Fragen wie zum Beispiel, welche Störfälle beim Betrieb der Anlage eintreten können. Die Station werde unter Beachtung der geltenden technischen Regelwerke betrieben. Die Einhaltung dieser Regelwerke und der gültigen Normen gewährleiste einen sicheren Betrieb, heißt es.

Ein Gasverdichter der Station in Legden.
Das Kernstück der Gasverdichterstation in Legden. Zwei dieser Anlagen komprimieren ab Sommer das Gas vor dem Weitertransport. © Markus Gehring

Darüber hinaus gebe es ein Sicherheitskonzept für die Verdichterstation, das unter anderem einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst und eine Aufschaltung zur Leitwarte der Feuerwehr vorsieht. Mit der Feuerwehr werden zudem regelmäßige Übungen durchgeführt, heißt es im Schreiben aus dem Unternehmen.

Innerhalb des Budgets

Auch zu den Gesamtkosten des riesigen Bauprojekts kann Nohl keine exakten Angaben machen. „Eine konkrete Zahl müsste ich explizit erfragen, aber wir liegen im geplanten Budget“, schreibt sie. Die Firma Friedrich Vorwerk erklärte jedoch auf ihrer Internetseite kurz nachdem sie den Auftrag zur Realisierung der Anlage bekommen hatte, dass das Projekt 50 Millionen Euro umfasse.

Nötig ist die Gasverdichterstation, um den Druckabfall, der beim Transport von Gas entsteht, zu kompensieren. In Legden wird das Gas gleichzeitig gefiltert und via Ultraschall, sowohl beim Erreichen der Station als auch beim Verlassen dieser, einer genauen Messung unterzogen, erklärte die OGE Interessierten bei zahlreichen Erörterungsterminen.

Die Verdichterstation ist Teil des Erdgasfernleitung-Projektes Zeelink und führt von Aachen bis Legden. Die Anlage versorgt die Gasversorgung von Nord nach Süd und andersherum. Sie ist 216 Kilometer lang. Die gesamte Baumaßnahme soll etwa 660 Millionen Euro kosten.