Brand in Haus und Schreinerei, mehrere Vermisste Feuerwehr Legden übt in realem Umfeld

Übung: Feuer in Schreinerei, Menschen vermisst, Wasser wird knapp
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Ein brennendes Wohnhaus, eine brennende Schreinerei, mehrere Vermisste, schwierige Löschwasserversorgung: Die Freiwillige Feuerwehr Legden bekam es bei ihrer jüngsten Übung gleich mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen zu tun: „Wir haben angenommen, dass in dem Wohnhaus im Außenbereich ein Feuer ausgebrochen ist und mehrere Menschen vermisst werden“, erläuterte Löschzugführer Stefan Hüntemann im Gespräch mit der Redaktion. Er war einer derjenigen, die die Übung vorbereitet hatten.

Mit dem Stichwort „Feuer MIG“ wurden die Feuerwehrmänner und -Frauen in Legden und Asbeck am Samstagmittag (8. März) um 13.19 Uhr alarmiert. Im Dorf schrillten für mehrere Minuten die Sirenen. Bei einer großangelegten Übung galt es sowohl die Bekämpfung eines Brandes als auch die Suche und Rettung vermisster Personen unter schwierigen Bedingungen zu üben. Des Weiteren sollte die Wasserversorgung über größere Entfernungen sichergestellt werden.

Kurz nach der Alarmierung erreichten die ersten Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Legden die fiktive Einsatzstelle in der Legdener Bauerschaft Beikelort. Stefan Hüntemann und die beiden anderen Leiter der Übung Daniel Thomas und Michael Barenbrügge wiesen die Teilnehmer ins Szenario ein.

Vier Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräten vor einem Wohnhaus, in dem für Übungszwecke ein Brand simuliert wird.
Um das Szenario bei der Übung so realistisch wie möglich darzustellen, war es in dem früheren Wohnhaus dunkel und verraucht. Die Einsatzkräfte gingen deshalb unter Atemschutz vor. © Feuerwehr Legden

Gleichzeitig mit der Suche nach Vermissten und einem ersten Löschangriff bauten weitere Einsatzkräfte eine Löschwasserversorgung zu einem nahen Bach auf. „In den Außenbereichen ist die Versorgung mit Löschwasser wegen der fehlenden Hydranten unter Umständen aufwendiger als im Ortskern“, erklärte Stefan Hüntemann. Je nach Lage müssen mehrere hundert Meter Schlauch verlegt werden. Teilweise werden dann auch noch Pumpen benötigt, um ein Gefälle zu überwinden und das Wasser sicher zum Brandherd zu befördern.

Einsatzstelle einer Feuerwehrübung.
Unter anderem über eine Leiter wurden einzelne ursprünglich vermisste Personen gerettet. © Feuerwehr Legden

Im Verlauf der Übung breitete sich das angenommene Feuer auf die angrenzende Schreinerei aus. Um den Bedarf an Löschwasser konstant sicherzustellen, wurde ein Güllefass, das ein Landwirt mit Wasser befüllt zur Einsatzstelle gebracht hatte, in die Löschwasserversorgung eingebunden. „Unser Konzept sieht in einem solchen Fall vor, dass das Wasser aus Fass und Bach in einen Pufferbehälter fließen, aus dem die Einsatzstelle kontinuierlich mit Wasser versorgt wird“, erläutert Hüntemann die Abläufe vor Ort.

Schlussendlich wurden nicht nur alle Vermissten gerettet, das Feuer konnte auch gelöscht werden und die Wasserversorgung war stabil. „Unser Ziel war es sicherzustellen, dass alle Übungsteilnehmer bestens auf die Herausforderungen eines komplexen Einsatzes vorbereitet sind und ihre Fähigkeiten unter realistischen Bedingungen weiterentwickeln können“, erläutert Stefan Hüntemann abschließend.

Blick auf eine Feuerwehreinsatzstelle.
Um die Löschwasserversorgung im Außenbereich sicherzustellen, wird im Einsatzfall dieser Pufferbehälter zwischengeschaltet. © Feuerwehr Legden
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Warntag in ganz NRW

Um die unterschiedlichen Warneinrichtungen zu testen und die Menschen in Nordrhein-Westfalen für diese zu sensibilisieren, findet am Donnerstag, 13. März ein landesweiter Warntag statt. Im gesamten Land, und somit auch in Legden, heulen um 11 Uhr unter anderem die Sirenen. Es ist wichtig, die Sirenensignale zu kennen: Ein einminütiger ununterbrochener Heulton bedeutet Entwarnung, während ein auf- und abschwellender Heulton Gefahr signalisiert.

Bei dem Probealarm des Innenministeriums geht es darum, die Effizienz der Warnprozesse zu verbessern und die Zusammenarbeit sowie Funktionalität der verschiedenen Warnmethoden zu überprüfen. Deshalb werden zusätzlich zum Sirenenalarm Warnungen über das Modulare Warnsystem (MoWaS), über die Apps „NINA“ und „KATWARN“ sowie mittels Cell Broadcast direkt auf Mobile Endgeräte verbreitet. Zudem werden auch zahlreiche städtische Werbetafeln die Warnungen anzeigen.