
© Markus Gehring
Fachkräftemangel: Marokkanische Auszubildende sind erst der Anfang!
Meinung
Kreative Lösungen sind gefragt: Die marokkanischen Auszubildenden im Dorf Münsterland sind ein Beispiel dafür, wie wir dem Fachkräftemangel begegnen müssen, meint unser Autor.
Vier Männer und eine Frau machen derzeit eine Ausbildung im Dorf Münsterland. Sie kommen von weit her, um sich in Deutschland eine Existenz aufzubauen. Und das Dorf Münsterland kann mithilfe der Menschen aus Marokko seinen akuten Personalmangel lindern. Dieses Vorgehen ist geradezu alternativlos.
Mit deutschen Auszubildenden kann das Unternehmen seinen Bedarf schon lange nicht mehr abdecken – und ist damit exemplarisch für nicht unbeträchtliche Teile der deutschen Wirtschaft. Die demografische Entwicklung und der Sog der Hochschulen verknappen das Nachwuchs-Angebot auf dem Ausbildungsmarkt. Auf der anderen Seite gehen die Babyboomer bald in Rente und verschärfen die Situation zusätzlich. Nicht zuletzt macht die Corona-Pandemie den Sturm perfekt, viele Mitarbeiter der Gastronomie schaffen jetzt im Callcenter statt in der Kneipe.
Also machen sich die Unternehmen selbst auf die Suche nach Lösungen – und finden sie im Ausland. In Ländern, in denen Deutschland mit einem Wohlstands- und Freiheitsversprechen verknüpft wird. Auf diese Strahlkraft werden wir angewiesen sein. Oder vielmehr: Wir sind es bereits.
Letztlich müssen wir mehr qualifizierte Zuwanderung aus Ländern außerhalb der EU unkompliziert ermöglichen. Nur so können wir unseren Lebensstandard langfristig erhalten.