Es muss nicht immer der Neubau sein Junge Legdener sollen Appetit auf Altbauten bekommen

Junge Legdener sollen Appetit auf Kauf von Altbauten bekommen
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Im Haushalt 2023 sind bereits 50.000 Euro für diesen besonderen Zweck „geparkt“: Damit will die Gemeinde ihr Förderprogramm „Jung kauft Alt - junge Menschen kaufen alte Häuser“ anschieben. Der Gemeinderat war sich in der Sache sehr einig mit der Verwaltung und beschloss die dafür erforderliche Richtlinie und den Start zum 1. Oktober.

Ab dann können junge Legdener Bürger und Bürgerinnen, die sich für den Kauf eines alten Hauses interessieren, finanzielle Unterstützung bekommen. In welchem Umfang und zu welchen Bedingungen ist in der Richtlinie festgelegt, die Jürgen Göckemeyer (Leiter Finanzen und Zentrale Dienste) in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte. Nachzulesen auf der Webseite der Gemeinde. Dort gibt es auch Informationen zu den Antragsformalitäten.

In die Jahre gekommen

Anlass für dieses neue Angebot in Legden sind demografische Entwicklungen: Mit den Häusern kommen auch die Menschen, die sie mal gebaut haben, in die Jahre. Häufig ist nach dem Auszug der erwachsenen Kinder das Eigenheim dann viel zu groß, die Unterhaltung teuer. Mitunter sind es auch ganz persönliche Gründe, Krankheit, Schicksalsschläge, wirtschaftliche Situation, die Menschen motivieren, sich für eine andere Wohnsituation im Alter zu entscheiden. Die Konsequenz: Schlimmstenfalls droht nach dem Auszug der ehemaligen Besitzer Leerstand.

Mit dem Förderprogramm soll aber nicht nur dort gegengesteuert werden. Weiteres Motiv ist Nachhaltigkeit. Statt außerhalb die eigenen vier Wände neu zu bauen, wird eine bereits bestehende Immobilie genutzt.

Zuschüsse fünf Jahre lang

Um zu erkennen, dass der Bezug eines Altbaus durchaus Vorteile gegenüber einem Neubau haben kann, schafft das Förderprogramm Anreize. Vor allem finanzielle. Die Einzelheiten: Als einmalige Leistung steuert die Gemeinde einen Beitrag bei der Erstellung eines Altbaugutachtens. Ortsbegehung, Bestandsaufnahme, Modernisierungsempfehlung und Kostenschätzung durch Experten (Architekten, Bausachverständige) werden dabei mit 600 Euro, 300 Euro pro Kind und maximal 1500 Euro bezuschusst.

Und auch langfristig, nämlich fünf Jahre lang, bietet das Förderprogramm Unterstützung. 800 Euro als jährlicher Basisbetrag plus 400 Euro für jedes im Haushalt lebende Kind. Voraussetzung, um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, ist aber, dass das Haus mindestens 30 Jahre alt ist und sich in geschlossener Ortslage befindet. Wie viele das in Legden und Asbeck überhaupt sind, die dafür infrage kommen, war von der Gemeinde nicht zu erfahren.

Bedenken und Anregungen

Der Beschluss für den Einstieg in das Förderprogramm fiel in der letzten Ratssitzung einstimmig. Berthold Langehaneberg machte für die CDU klar, dass seine Fraktion die Förderung mittragen und beobachten werde, wie es sich entwickelt. Tobias Ebbing (SPD) sah in dem Programm einen wichtigen Baustein für die „nachhaltige städtebauliche Entwicklung“.

Gleichwohl gab es von der UWG noch Nachfragen zur Seite der potenziellen Verkäufer. Gebe es zum Beispiel auch Anreize für die Älteren? Gerd Heuser brachte es auf den Punkt: „Was motiviert sie, an Jüngere abzugeben?“

Die Erfahrungen in den Nachbarkommunen sprechen allerdings für sich: In Heek wurden rund 324.000 Euro seit Einführung des Fördertopfes 2013 ausgezahlt. Tendenz steigend.

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